Süßes und Sport sind nicht tabu

Gesund trotz Diabetes

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Auch Diabetiker dürfen sündigen.

Ein Stück Torte oder ein Nougatriegel – Gaumenfreuden für viele Naschkatzen, gefährliche Kalorien für viele Diabetiker? Das stimmt so nicht ganz. Denn auch Diabetiker dürfen sich Süßes schmecken lassen.

Die Schokoladen-Rechnung

Für Diabetiker hat kalorienreiche Schokolade auch eine gute Seite: sie wissen genau, wie viel Zucker darin steckt und wie viel Insulin sie spritzen müssen. Diätschokolade dagegen enthält Zuckeraustauschstoffe. Diese heben den Blutzuckerspiegel nicht so schnell. Ihr Gehalt ist aber auf Verpackungen oft zu hoch angegeben. Wer sich beim Spritzen an falsche Herstellerangaben hält, dem droht Unterzucker. Von Süßstoffen wie Aspartam geht keine solche Gefahr aus. Sie süßen Limonaden oder Bonbons – ganz ohne Kalorien. Kalorienfreie Schokolade gibt es aber nicht. Deshalb heißt es für Diabetiker mit einem süßen Zahn: Lieber „richtige“ Naschereien statt Diätprodukte, dabei die Zuckermenge zählen und nicht gedankenlos zuschlagen. Denn Übergewicht ist nicht nur ein Risikofaktor für Diabetes, sondern auch für Folgeerkrankungen wie Arterienverkalkung oder Bluthochdruck.

Vollkorn statt Schweinebraten

Das A und O ist deshalb eine gesunde Ernährung. Für Diabetiker gilt dabei das gleiche wie für Nicht-Diabetiker: Es ist wichtig, nur so viele Kalorien aufzunehmen, wie verbrannt werden. Fettarme Milch etwa enthält nur halb so viele Kalorien wie Frischmilch. Schinken oder Putenfleisch sind bei weitem nicht so fett wie Salami oder Leberwurst. Ganz ohne Fett geht es aber auch nicht. Eine Alternative zu tierischen Fetten kommt aus dem Olivenhain oder dem Rapsfeld. Pflanzliche Öle enthalten ungesättigte Fettsäuren und verbessern die Cholesterinwerte. Zu einem gesunden Ernährungsplan gehören zudem fünf Portionen Obst und Gemüse täglich. Was auf dem Speiseplan jetzt noch fehlt, sind Kohlenhydrate. Auch bei Diabetikern sollten sie 50 Prozent der aufgenommen Kalorienmenge ausmachen. Am besten eignen sich Kartoffeln, Körnerbrot, Vollkornnudeln und Hülsenfrüchte. Diese erhöhen den Blutzuckerspiegel nur langsam und machen länger satt. Auch dem Körper scheint Vollkorn auf Dauer zu schmecken. Studien haben gezeigt, dass sich die Stoffwechselwerte dadurch langfristig verbessern.

Sport bei Diabetes

Auch Sport tut dem Stoffwechsel gut– selbst wenn er nicht einwandfrei funktioniert. Wer sich bewegt, verbrennt mehr Kalorien, kurbelt seine Durchblutung an, verbessert seine Blutfettwerte und reagiert empfindlicher auf Insulin. Damit bei der Joggingrunde nicht plötzlich der Zuckerspiegel fällt, haben Diabetiker vorsichtshalber immer ein Stück Traubenzucker dabei. Wenn sie bisher keinen Sport getrieben haben, sollten sie sich langsam steigern – und nicht gleich einen Marathon laufen. Am besten sprechen Betroffene mit ihrem Arzt ab, wie Sport das benötigte Insulin beeinflusst.

Autor*innen

Julia Ehmer | zuletzt geändert am um 18:51 Uhr