Apotheke bietet praktische Hilfe

Arznei richtig handhaben

Der Schraubverschluss klemmt und der Spray sprüht nicht? Mit diesem Problem sind Arzneimittelanwender in der Apotheke bestens beraten. Das Fachpersonal gibt Ratschläge zur Handhabung und packt bei Bedarf selbst mit an.

Apotheke berät zur Handhabe von Arznei

Was ist wichtiger, als die passenden Medikamente im Haus zu haben? Sie richtig anwenden zu können! Im Alter, wenn die Kräfte nachlassen und das Augenlicht schwindet, wird das immer schwieriger. Apotheker Dr. Wolfgang Kircher rät: „Wenn ein Patient ein Problem mit der Anwendung bemerkt, sollte er das mit dem Apotheker besprechen, statt sich selbst eine Lösung auszudenken. Denn das geht oft schief – meist ohne dass der Patient es überhaupt bemerkt.“

Alles im Griff

„Neben praktischem Demonstrieren und gemeinsamem Üben kann der Apotheker seinen Patienten verschiedene Serviceleistungen anbieten“, erklärt Dr. Kircher. Oft genügt schon ein einziger Handgriff. Vielen Kunden mit feinmotorischen Einschränkungen hilft es beispielsweise, wenn ihnen der Apotheker die Versiegelung an Arzneiflaschen und Augentropfen öffnet oder einen Antibiotikasaft anmischt.

Geeignete Fabrikate suchen

Augentropfflaschen einiger Firmen lassen sich nur schwer zusammendrücken und manche Hersteller verpacken ihre Tabletten in Dosen, die für Parkinson- oder Rheumapatienten nur schwer zu öffnen sind. In diesen Fällen wählt der Apotheker leichter handhabare Fabrikate. Das ist sogar erlaubt, wenn die Kunden durch die Rabattverträge der Krankenkassen an bestimmte Hersteller gebunden wären.

Hilfe zur Selbsthilfe

„Apotheker sind die Experten für Arzneimittel“, betont Dr. Kircher. Entsprechend kennt das Apothekenpersonal viele Kniffe. Wer beispielsweise nicht genügend Kraft in den Fingern hat, um einen Inhalator zu bedienen, nutzt den Schlüsselgriff und nimmt das Inhalationsgerät zwischen Daumen und Zeigefingerseite. Ergänzend führen Apotheken praktische Hilfsmittel wie Tablettenteiler Ampullenöffner, Insulinpens mit integrierter Lupe und Applikatoren zum Einträufeln von Augentropfen.

Beschriftung schafft Klarheit

Gut beschriftet ist halb gewonnen. Ob Name, Dosierung, Anbruchsdatum oder Anwendungsgebiet - zusätzliche Angaben, die der Apotheker auf der Verpackung anbringt, schützen vor Verwechslungen und Fehlanwendungen. Die meisten Beschriftungen nimmt das Apothekenpersonal routinemäßig vor. Allgemein gilt: Sprechen Sie Wünsche und Schwierigkeiten direkt an. Nur so weiß der Apotheker, wie er Ihnen am besten helfen kann.

Quelle: Bundesvereinigung Deutscher Apothekenverbände (ABDA)

Autor*innen

Susanne Schmid/ Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände | zuletzt geändert am um 11:21 Uhr