Richtiges Verhalten bei Skiunfällen

Verletzt im Schnee

Ein rasantes Tempo, Fahrfehler, ein schwieriges Terrain oder Selbstüberschätzung – beim Skifahren lauern zahlreiche Unfallgefahren. Daher ist es wichtig, sich bei einem Unfall richtig zu verhalten.

Helm tragen und Muskeln aufwärmen

Der Berg ruft – und das im Winter ganz besonders laut. Unzählige Skifans zieht es regelmäßig auf die Pisten. Doch wer den Hang heil herunterkommen möchte, sollte nicht nur sein Sportgerät beherrschen, sondern auch einige Regeln beachten. Allein dadurch ließen sich nach Ansicht von Medizinerin Ursula Marschall viele Unfälle vermeiden. "Es klingt banal, aber wer gut trainiert ist, sich vor der ersten Abfahrt aufwärmt, die Muskeln dehnt und auf eine sichere Skiausrüstung setzt, hat schon viel für die Sicherheit getan", weiß die Medizinerin. Zusätzlich appelliert sie an alle Skifahrer und Snowboarder, einen Helm zu tragen. "Schätzungen zufolge ließen sich dadurch fast 85 Prozent aller Schädelverletzungen vermeiden."

Trotzdem passieren Unfälle. Umso wichtiger ist es, sich in einer solchen Situation richtig zu verhalten und Erste Hilfe zu leisten.

Die wichtigsten Tipps, wenn doch was passiert:

  • Unfallstelle markieren: Dazu etwa fünf Meter oberhalb der Unfallstelle Skier oder Skistöcke gekreuzt in den Schnee stecken.
  • Unfallopfer sichern: In der Regel ist es besser, den gestürzten Fahrer an den Pistenrand zu bringen, um weitere Zusammenstöße zu vermeiden. Allerdings nur, wenn man sicher ist, dass keine Verletzungen an Kopf, Nacken oder Wirbelsäule vorliegen. Hier könnte eine falsche Bewegung eine Verletzung noch verschlimmern.
  • Ansprechen: So lässt sich herausfinden, ob vielleicht Bewusstseinsstörungen vorliegen. Kann der Verletzte seinen Namen nennen? Kann er angeben, wo es vielleicht weh tut? Hat er noch Erinnerungen an den Unfallhergang?
  • Hilfe holen: Umgehend den Notruf wählen und dabei möglichst genaue Angaben zum Unfallort, über die Anzahl der Verletzten, die Art der Verletzungen und auch über die Wetterbedingungen machen.
  • Vor Kälte schützen: Im Idealfall hat man ein Erste-Hilfe-Set dabei, in dem sich auch eine Rettungsdecke befindet. Um Erfrierungen zu vermeiden kann man außerdem mit Massagen oder leichten Bewegungen den Blutfluss anregen.
  • Verletzungen versorgen: Bei Brüchen die betroffenen Körperteile nicht bewegen und auf keine Fall Einrenk-Versuche unternehmen! Prellungen später in der Unterkunft kühlen und das betreffende Körperteil hochlegen. Schnittwunden säubern und mit einem entsprechenden Verband versorgen.

Autor*innen

Andrea Bronberger (Barmer GEK) | zuletzt geändert am um 09:21 Uhr