Duftveilchen

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Die Ärzte der Antike kannten die Heilkräfte des Veilchens, aber sie schätzten es auch wegen seiner Wirkung gegen Alkohol. Im Mittelalter kam es gegen hitzige Krankheiten, Epilepsie der Kinder, Seitenstechen und äußerlich angewandt gegen Kopfschmerzen und Leberentzündung zum Einsatz. Es gilt als beruhigend und schlaffördernd. Über lange Zeit geriet die Heilpflanze in Vergessenheit, bis Kneipp sie im 19. Jahrhundert wiederentdeckte und für Kopfwaschungen und Tees gegen Kopfschmerzen empfahl.

Wissenschaftlicher Name: Viola odorata L.

Charakteristik

Die Pflanze ist in Europa, im Nahen Osten bis Mittelasien heimisch oder eingebürgert und kommt auch in Nordamerika vor. Veilchen blühen im März und April, Erntezeit ist April bis Mai. Medizinisch verwendet werden das ätherische Öl der frischen Blüten, die getrockneten Bluten, die zur Blüte gesammelten und an der Luft getrockneten Blätter, das blühende Kraut, der getrocknete Wurzelstock, die frischen oberirdischen Teile der Pflanze.

Anwendungsbereiche

Äußere Anwendung: Hautwaschungen bei verschiedenen Hautkrankheiten
Volksmedizin: innerlich bei Husten, Heiserkeit, chronischer Bronchitis, Lungenentzündung, Asthma, Migräne, und als schweißtreibendes Mittel; bei Halsentzündungen und Bronchitis mit festsitzendem Schleim, nervöser Überreizung und Schlafstörungen
Homöopathie: bei Entzündungen der Atemwege und Rheuma der Handgelenke

Dosierung

Aufguss, Abkochung, Tee: 1 gehäufter Teelöffel auf 1 Tasse Wasser. Zweimal täglich 1 Tasse oder 1-2-mal stündlich schluckweise trinken
Sirup: 1-2 Esslöffel alle zwei Stunden
Homöopathie: 5 Tropfen oder 1 Tablette oder 10 Globuli oder 1 Messerspitze Verreibung alle 30-60 Minuten (akut) oder 1-3-mal täglich (chronisch)

Wirkung und Nebenwirkungen

Risiken der bestimmungsgemäßen Anwendung therapeutischer Dosen der Droge und Nebenwirkungen sind nicht bekannt. Die tatsächliche Wirksamkeit der Droge ist nicht belegt, deshalb wird sie vor allem volksmedizinisch verwendet.

Anwendung in Lebensmitteln

Veilchen werden kommerziell als natürlicher Aromastoff verwendet und sind aufgrund der Sekret lösenden und Bakterien abwehrenden Wirkung hilfreich bei Erkrankungen der Atemwege.

Autor*innen

Thomas Brendler, Joerg Gruenwald, Christof Jaenicke | zuletzt geändert am um 11:27 Uhr