Waldmeister

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Früher trugen teutonische Stammeskrieger Waldmeister als Glücksbringer an ihren Helmen. Heutzutage sind die Anwendungen weniger martialisch. Ihr hoher Cumaringehalt sorgt für einen besonderen Duft, der an frisches Heu erinnert. Dieser Geruch macht die Pflanze zu einem beliebten Duftspender. Daher rührt auch ihr lateinischer Beiname odoratum, der wohlriechend/duftend bedeutet.

Als natürlicher Aromastoff verfeinert Waldmeister Kräuterteemischungen und Erfrischungsgetränke, und im Frühling verleiht er der Maibowle ihren besonderen Geschmack.

Wissenschaftlicher Name: Galium odoratum.

Charakteristik


Die Pflanze wächst vor allem in den gemäßigten bis kühlen Gebieten Nord- und Mitteleuropas und Sibiriens. Zur heilenden Anwendung eignen sich die oberirdischen Teile, das sogenannte Waldmeisterkraut. Es wird während oder kurz vor der Blüte aus Wäldern oder Gärten geerntet.

Anwendungsbereiche

Volksmedizin: zur Behandlung von Durchblutungsstörungen und Venenerkrankungen, als Beruhigungsmittel bei nervösen Unruhezuständen und Schlaflosigkeit sowie gegen nervös bedingte Menstruationsbeschwerden, gegen Migräne und Leibschmerzen, Leberstauung, Gelbsucht und Hämorrhoiden.

Dosierung

Innere Anwendung: Mittlere Einzelgabe: 1,0 g Droge
Tee: 2 Teelöffel (1,8 g Droge) in einem Glas Wasser kalt ansetzen, tagsüber oder vor dem Schlafengehen zu sich nehmenÄußere Anwendung: Stirnumschläge mit zerquetschtem Kraut (bei Kopfschmerzen)
Infusion: 5-prozentige Lösung (bei Schlafstörung)

Wirkung und Nebenwirkungen


Das im Waldmeister enthaltene Cumarin wirkt entzündungshemmend und krampflösend, lässt Ödeme abschwellen und regt den Lymphfluss an. Wegen des relativ geringen Cumaringehalts des Waldmeisters ist seine therapeutische Wirksamkeit jedoch nicht sicher.

Weil die Waldmeisterpflanze schwach giftig ist, kann ein übermäßiger Genuss zu Kopfschmerzen führen.

Anwendung in Lebensmitteln


Mit seinem charakteristischen aromatischen Geruch ist Waldmeister ein sehr beliebter Geschmacksstoff, der beispielsweise Getränken, Süßwaren und Eiscreme zugesetzt wird.

Autor*innen

Thomas Brendler, Joerg Gruenwald, Christof Jaenicke | zuletzt geändert am um 17:45 Uhr