Kapuzinerkresse

Kirstin Rödel/pixelio.de

Der lateinische Name beschreibt einen gestutzten, mit Waffen behängten Baum, ein Siegeszeichen. Vermutlich stecken die schildförmigen Blätter und die helmförmigen Blüten hinter dieser Namenswahl. Die Bezeichnung „Kapuzinerkresse“ verdankt die Pflanze ihren Blüten, deren Form an die Kapuzen von Mönchskutten erinnert.

Im Jahr 1684 gelangte die Pflanze von Peru nach Europa, wo sie Eingang in die einschlägigen Arzneibücher fand. Um 1900 wurden Blatt, Blüte und Früchte als Mittel gegen Katarrhe, Skorbut und Meteorismus (Blähbauch) verwendet. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts schreiben Heilpflanzenkundige dem Kapuzinerkressenkraut eine abführende Wirkung zu. In heutiger Zeit hat sich die Pflanze im Mittelmeerraum eingebürgert und kommt als Mittel gegen Harnwegsinfektionen und in der Augenheilkunde zum Einsatz. Dabei verwendet man das frische Kraut, die frisch blühende Ganzpflanze und die Samen. Wegen des scharfen Geschmacks ihrer Blüten und Blätter, eignen sich diese auch als Zutat für Salate oder zum pur Essen.

Wissenschaftlicher Name: Tropaeleum majus L.

Charakteristik

Die Kapuzinerkresse ist eine einjährige, oft kriechende oder kletternde Pflanze. Sie wächst 30 Zentimeter bis zu 5 Meter hoch. Die Hauptwurzel bildet unterirdische Ausläufer. Der Stängel ist stielrund, fleischig und kahl wie die ganze Pflanze. Die schildförmigen und fast kreisrunden Blätter sitzen an langen Stielen und werden bis zu fünf Zentimeter groß.
Die Blütezeit der Kapuzinerkresse liegt zwischen Juni und Oktober. Ihre glockenförmigen Blüten sind entweder leuchtend rot oder orange mit feuerroten Streifen. Der Blütenkelch besteht aus fünf ungleichen Kronblättern, wobei die oberen kleiner als die unteren sind. Die Frucht ist dreiteilig und rundlich-nierenförmig. Wenn sie reift, färbt sie sich schmutzig-gelb und wird runzelig.
Es gibt mehrere Arten des Kapuzinerkressenkrauts, sie werden sowohl als Zierpflanzen als auch zu Nahrungszwecken kultiviert. Bei der arzneilichen Nutzung steht die Große Kapuzinerkresse (Tropaeleum majus L.) im Zentrum.

Wirkung und Nebenwirkung

Der für die medizinische Anwendung wirksame Inhaltstoff ist das Benzylsenföl. Diesem wird eine antibiotische Wirkung zugeschrieben. Zu Fertigarzneimitteln verarbeitet eignet sich das Kapuzinerkressenkraut für die Behandlung von Infekten der ableitenden Harnwege, Atemwegserkrankungen sowie äußerlich bei leichten Muskelschmerzen und Prellungen.

Bei innerlicher Anwendung kann es zu Magen-Darm-Beschwerden, äußerlich zu Haut- und Schleimhautreizungen kommen.

Anwendungsbeispiele

Aufguss: 3-30g frische Blätter mit heißem, nicht mehr kochenden Wasser aufgießen. 2-3 Tassen täglich trinken.
Presssaft: 30g pro Tag zur Einnahme. Pro Einzeldosis sollte 14,4 Milligramm Senföl enthalten sein.

Autor*innen

Th. Brendler, J. Gruenwald, Ch. Jaenicke; D. Frohne | zuletzt geändert am um 17:46 Uhr