Lichttherapie

Die verschiedenen Lichtfrequenzen des Sonnenlichts lassen sich in der Lichttherapie (Heliotherapie, Fototherapie) auch medizinisch nutzen.

  • Der sichtbare Lichtanteil, vor allem der blaue Anteil, wird heute zur häuslichen Therapie der Winterdepression genutzt. Dabei sieht der Patient – am besten gleich nach dem Aufwachen – direkt in eine spezielle UV-abgeschirmte Lichtquelle, deren Helligkeit das 200-fache der üblichen Zimmerbeleuchtung beträgt und die nicht weiter als 40 cm vom Gesicht entfernt platziert wird. Entscheidend ist, dass das Licht direkt auf die Netzhaut fällt. Diese therapeutische Lichtdusche soll die Ausschüttung des Hormons Melatonin hemmen, wodurch sich die Balance der Überträgerstoffe (Transmitter) im Gehirn ändert, was den Stimmungswechsel erklärt.
  • Die ultraviolette Strahlung wird wegen ihrer bräunenden Wirkung vor allem kosmetisch genutzt – dabei wird oft ein kurzfristiger kosmetischer Gewinn gegen einen langfristigen Nachteil, nämlich die vorzeitige Hautalterung, eingetauscht. UV-Licht kann aber auch bei der Therapie der Schuppenflechte helfen, dabei wird ausschließlich der langwelligere Anteil des UV-Lichts, das UV-A-Licht in speziellen Höhensonnen verwendet (PUVA).
  • Die Infrarotstrahlung wird über bestimmte Infrarotstrahler (Solluxlampen) abgegeben und erzeugt im Gewebe vor allem Wärme. Die Eindringtiefe ist allerdings gering, und die Wirkung, etwa bei der Nasennebenhöhlenentzündung, bei Mittelohrentzündungen oder bei Arthrose, ist wissenschaftlich umstritten.

Autor*innen

Dr. med. Arne Schäffler, Thilo Machotta | zuletzt geändert am um 18:16 Uhr