Psychotherapie kann Leiden lindern

Behandlung von Tinnitus

Immer mehr Menschen entwickeln bereits in jungen Jahren einen Tinnitus. Wiesen früher die Betroffenen beim ersten Auftreten ein Alter von 40 bis 50 Jahren auf, so wächst seit geraumer Zeit die Zahl der Personen, die jünger als 30 Jahre sind. Des Weiteren leiden einige zusätzlich an einer psychischen Begleiterkrankung. Der Berufsverband deutscher Nervenärzte (BVDN) erläutert eine effektive Behandlungsmöglichkeit gegen die lästigen Ohrgeräusche.

Möglichst frühzeitig behandeln lassen

Zu den häufigen Auslösern für Tinnitus zählen dabei nicht nur Stress im Berufsleben, sondern ebenso kurz oder langfristig auftretende Geräusche. Um einer Chronifizierung des plötzlich eintretenden Tinnitus entgegenzuwirken, rät der Nervenarzt Dr. Frank Bergmann dazu, sofort durchblutungsfördernde Medikamente einzunehmen.

Therapie gegen Begleiterscheinungen

Das anhaltende oder phasenweise auftretende Pfeifen, Brummen oder Klingeln wird von den Menschen dabei als unterschiedlich belastend wahrgenommen. Eine Psychotherapie erweist sich insbesondere dann als ratsam, wenn die Betroffenen ihren Alltag nicht mehr alleine bewältigen können. Daneben betont der Vorsitzende des BVDN, dass diese Verfahren vor allem Personen mit einer psychischen Begleiterkrankung wie Depressionen oder Angstzuständen helfen. Eine psychiatrisch-psychotherapeutische Therapie zielt dabei auf die Behandlung der Ohrgeräusche sowie auf die der Begleiterscheinung ab. Des Weiteren empfiehlt Bergmann die kognitive Verhaltenstherapie, bei der „die Zusammenhänge zwischen dem Ohrgeräusch, der aktuellen Lebenssituation und der emotionalen Befindlichkeit“ fokussiert werden. Mit diesen Behandlungsmöglichkeiten könne die Lebensqualität der betroffenen Personen entscheidend verbessert werden.

Autor*innen

Julia Schmidt/BVDN | zuletzt geändert am um 13:09 Uhr


Wichtiger Hinweis: Dieser Artikel ist nach wissenschaftlichen Standards verfasst und von Mediziner*innen geprüft worden. Die in diesem Artikel kommunizierten Informationen können auf keinen Fall die professionelle Beratung in Ihrer Apotheke ersetzen. Der Inhalt kann und darf nicht verwendet werden, um selbständig Diagnosen zu stellen oder mit einer Therapie zu beginnen.