Immer mehr Kinder mit Hörstörungen

Alltagslärm schadet Kinderohren

Untersuchungen zufolge leidet jedes vierte Kind an Hörstörungen. Die Hauptursache ist Alltagslärm. Die Lärmbelastung im Alltag zu minimieren ist deshalb dringend erforderlich, mahnt die Arbeitsgemeinschaft „Das gesunde Ohr“.

Schule: Lärm wie in Fabrikanlagen

Eine Untersuchung des Hessischen Kultusministeriums ergab: 28 Prozent der Kinder und Jugendlichen zwischen 5 und 18 Jahren weisen Hörstörungen auf. Ursächlich sind die Lärmbelastungen des täglichen Lebens. Lautes Musikhören über Kopfhörer ist nur einer der Gründe. Auch die Lärmpegel in Schule und Kindergärten sind zu hoch. In Turnhallen, Pausenräumen und Kindergärten maßen die Forscher Werte bis zu 120 Dezibel. Zum Vergleich: In Industrieanlagen ist ab 80 Dezibel ein Lärmschutz vorgeschrieben. Die Folgen für die Kinder sind weitreichend. Hörschäden sind meist von Dauer. Zudem wiesen Studien nach, dass geringe Hörleistungen zu schlechten Schulnoten führen. Was man nicht hört, kann man nicht wissen.

Dem Ohr Ruhepausen gönnen

Die Autoren der Studie schlussfolgern: „Lärmbelastungen haben in den letzen Jahren deutlich zugenommen. Die Minimierung von Lärmbelastungen des täglichen Lebens ist daher dringend notwendig. Aufklärung und Prävention von Lärmbelastungen und deren Schäden müssten zu den vordringlichen Zielen der gesundheitsbewussten Pädagogik werden.“

In einer von Lärm geprägten Zeit hat das Ohr kaum mehr die Möglichkeit sich zu regenerieren. Dr. Lutz Wilden aus Regensburg, Initiator der Arbeitsgemeinschaft „Das gesunde Ohr“ rät zur Probe aufs Exempel: „Wer sein Gehör einmal für mehrere Stunden mit Hörstöpseln abschirmt, wird bemerken, dass er hinterher die Umgebungsgeräusche stärker wahrnimmt – also besser hört.“

Autor*innen

Sandra Göbel | zuletzt geändert am um 14:10 Uhr


Wichtiger Hinweis: Dieser Artikel ist nach wissenschaftlichen Standards verfasst und von Mediziner*innen geprüft worden. Die in diesem Artikel kommunizierten Informationen können auf keinen Fall die professionelle Beratung in Ihrer Apotheke ersetzen. Der Inhalt kann und darf nicht verwendet werden, um selbständig Diagnosen zu stellen oder mit einer Therapie zu beginnen.