Infektionen erkennen und vermeiden

EHEC und Co.

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Krampfartige Bauchschmerzen quälen viele EHEC-Erkrankten.

Rohes Gemüse, Eier, Geflügel und Softeis – in vielen dieser Lebensmittel können sie lauern: Erreger wie EHEC-Bakterien, Salmonellen und Noroviren. Doch wie genau äußert sich eine Infektion und wie kann sich der Mensch davor schützen?

Warum EHEC so gefährlich ist

EHEC gehören zu der Gruppe der enterohämorrhagischen Escherichia coli-Bakterien. Zu finden sind sie weltweit. In Deutschland infizieren sich damit jährlich durchschnittlich 900 Personen. Dieses Jahr meldeten Ärzte allein im Mai über 214 Infizierte. Bei dem jetzt grassierenden EHEC-Stamm handelt es sich um eine ungewöhnlich aggressive Variante. EHEC produziert Gifte, die Nerven, Darmwand und Blutzellen angreifen. So erklärt sich auch, warum 15 Prozent der Menschen schwer erkranken. Bei ihnen kommt es nicht nur zu Durchfall, Übelkeit und Erbrechen. Sie kämpfen auch mit krampfartigen Bauchschmerzen und blutigem Stuhl. Vielen Betroffenen drohen Blutarmut und Nierenversagen. In einigen Fällen endet die Erkrankung sogar tödlich. EHEC-Bakterien kommen natürlicherweise im Darm von Wiederkäuern wie Rindern vor. In den Darm vom Menschen gelangen sie etwa durch den Verzehr von Fleisch und durch verunreinigtes Trinkwasser oder Gemüse. Infizierte Menschen und Tiere können den Erreger durch Schmierinfektionen auf andere Menschen übertragen.

Salmonellen in rohen Eiern

Jedes Jahr breiten sich Salmonellen-Erkrankungen in Kindergärten, Schulen oder Altenheimen aus. Mittlerweile zählen sie zu den häufigsten Darminfektionen in Deutschland. In den meisten Fällen gelangen die Bakterien über die Nahrung in den menschlichen Körper, vor allem durch den Verzehr von rohen Eiern und Geflügel. Aber auch im Softeis vermehren sie sich. Salmonellen sind durch Einfrieren nicht abzutöten, nur vollständiges Durchgaren hilft. Wer mit Salmonellen infiziert ist, fühlt sich meist wie bei einer schweren Magen-Darm-Grippe. Er leidet unter massiver Übelkeit mit Erbrechen, Durchfällen und Fieber.

48 Stunden Brechdurchfall

Noroviren haben im Frühling und Herbst Saison. Sie sind hochansteckend, weshalb immer wieder ganze Schulklassen daran erkranken. Erst jüngst landeten mehr als 25 Schüler, die auf Klassenfahrt waren, wegen akuten Beschwerden im Krankenhaus. Anders als bei EHEC und Salmonellen kommt es bei diesem Erreger zu Brechdurchfall. Dieser ist meist nach 48 Stunden wieder vorbei, kann aber so stark sein, dass Erkrankte ins Krankenhaus müssen. Der immense Flüssigkeitsverlust führt bei manchen Menschen sogar zum Tode.

Wer besonders gefährdet ist

Noroviren, Salmonellen und EHEC gefährden nicht alle Menschen gleichermaßen. Vor allem Säuglinge, ältere Menschen und chronisch Kranke mit geschwächtem Immunsystem erkranken oft schwerer und überleben die Infektion seltener. Sie sollten deshalb besonders vorsichtig sein und auf gründliche Hygiene achten. Dazu gehört auch, sich nach jedem Toilettengang und vor dem Essen die Hände zu waschen. Außerdem sollten sie möglichst auf kritische Lebensmittel verzichten – gerade in den Sommermonaten, wenn sich die Erreger besonders gut vermehren.

Autor*innen

Tina Neundorf | zuletzt geändert am um 17:24 Uhr


Wichtiger Hinweis: Dieser Artikel ist nach wissenschaftlichen Standards verfasst und von Mediziner*innen geprüft worden. Die in diesem Artikel kommunizierten Informationen können auf keinen Fall die professionelle Beratung in Ihrer Apotheke ersetzen. Der Inhalt kann und darf nicht verwendet werden, um selbständig Diagnosen zu stellen oder mit einer Therapie zu beginnen.