Wer Schäfchen zählt, lebt länger

Schlaftabletten erhöhen Sterberisiko

Wer unter Schlafstörungen leidet, greift schnell zu Tabletten. Doch genau diese bewirken, dass wir nichts von unserem längeren Schlaf haben: Die Medikamente beeinflussen unsere Gesundheit enorm. Dies behaupten zumindest aktuell britische Forscher.

Ungesunde Schlafmittel

Das Team um Daniel Kripke fand heraus, dass acht der beliebtesten Schlafmittel selbst in niedriger Dosis gesundheitliche Folgen nach sich ziehen können. Die Wissenschaftler untersuchten 10.500 Menschen, die unter chronischen Schlafstörungen litten und deswegen Tabletten verordnet bekamen. Das Durchschnittsalter der Probanden betrug 54 Jahre. Als Vergleichsgruppe beobachteten die Wissenschaftler 23.500 Menschen, die keine Medikamente einnahmen. „Die Ergebnisse zeigen einen Zusammenhang zwischen der Einnahme von Schlaftabletten und einem erhöhten Sterberisiko“, erklärt Kripke. Bei den Patienten, die etwa 18 Dosen im Jahr nahmen, war das Risiko 3,5-fach höher, an Krebs oder andere Leiden zu erkranken. Bei denen, die im Jahr mehr als 130 Dosen nahmen, war das Risiko sogar fünfmal so hoch.

Alternativen ausprobieren

Bevor Sie also das nächste Mal zu Schlaftabletten greifen, versuchen Sie lieber natürliche Mittel. Besprechen Sie auch mit Ihrem Arzt, ob Sie unter einer vorübergehenden oder chronischen Schlafstörung leiden. Bei einer akuten Schlafstörung hilft viel Bewegung tagsüber oder ein entspannendes Bad am Abend. In Ihrer Apotheke erhalte Sie Präparate und Tees mit einer Baldrianmischung. Baldrian beruhigt und fördert dadurch einen gesunden Schlaf. Lassen Sie sich in der Apotheke beraten. Wenn sonst nichts hilft, dann versuchen Sie doch den alten Trick mit dem Zählen der Schafe. Vielleicht kommt der Schlaf dann ganz von alleine.

Autor*innen

Isabelle Hübler | zuletzt geändert am um 14:47 Uhr


Wichtiger Hinweis: Dieser Artikel ist nach wissenschaftlichen Standards verfasst und von Mediziner*innen geprüft worden. Die in diesem Artikel kommunizierten Informationen können auf keinen Fall die professionelle Beratung in Ihrer Apotheke ersetzen. Der Inhalt kann und darf nicht verwendet werden, um selbständig Diagnosen zu stellen oder mit einer Therapie zu beginnen.