Forscher arbeiten an Impfung

Neues Corona-Virus gefährlich

Vor zehn Jahren löste das Corona-Virus Sars eine weltweite Krankheitswelle aus. 2012 trat ein neues Corona-Virus auf den Bildschirm: der Mers-Erreger. Dieser bereitet Forschern große Sorgen, denn das Virus könnte mutieren. Um einer Masseninfektion vorzubeugen, arbeiten Forscher an einem Impfstoff.

Virus schlägt auf die Lunge

Die ersten Meldungen über Mers-Infektionen erreichten die Weltgesundheitsorganisation 2012. Seitdem gibt die UN-Organisation immer wieder neue Erkrankungs- und Todesfälle bekannt, vor allem auf der arabischen Halbinsel. Erkrankungen in Europa stehen mit Reisen in arabische Gebiete in Verbindung.
Das Mers-Virus befällt die Lungen und weist eine hohe Todesrate auf. Von 150 Mers-Infektionen auf der arabischen Halbinsel endete fast jede zweite tödlich. Erkrankte leiden zunächst an grippeähnlichen Symptomen wie Husten, Fieber, Muskel- und Gelenkschmerzen. In der Folge kommt es zu einer schweren Lungenentzündung. Mindestens ein Drittel der Patienten klagt zusätzlich über Magen-Darm-Beschwerden.

Corona-Viren besonders mutationsfreudig

Sorgen bereitet den Forschern eine mögliche Mutation des Virus. Denn Corona-Viren sind in der Lage, besonders schnell zu mutieren. Verändern sie sich, verbessert sich meist ihre Übertragungsfähigkeit von Mensch zu Mensch. In diesem Fall droht eine weltweite Erkrankungswelle. „Wir wissen nicht, ob das Virus so bleibt wie es ist. Das ist das große Problem“, betont Christian Drosten vom Institut für Virologie des Universitätsklinikums Bonn.

Studien weisen darauf hin, dass Mers seinen Ursprung in Fledermäusen hat. Unklar ist, wie das Mers-Virus zum Menschen gekommen ist. Inzwischen kann das Virus auch von Mensch zu Mensch gelangen. Einige Betroffene steckten sich etwa im Krankenhaus an, andere am Arbeitsplatz.

Mögliche Reaktionen: Von Nichtstun bis Impfkampagne

Die Weltgesundheitsorganisation beobachtet die Entwicklung des Virus sorgfältig. Das Spektrum möglicher Entscheidungen ist groß. Es reicht von Nichtstun, falls das Virus nicht weiter mutiert, bis zu  Reiseauflagen und Impfungen, falls sich das Virus aggressiv von Mensch zu Mensch überträgt.

Wissenschaftler der Ludwig-Maximilians-Universität München entwickelten bereist einen möglichen Lebendimpfstoff gegen Mers. Doch bis zum Einsatz beim Menschen ist es ein langer Weg. „So ein Impfstoff muss erst klinisch erprobt und dann offiziell zugelassen werden“, erklärt Drosten. „Wenn das Vorgehen irgendwo beschleunigt werden muss, dann an dieser Stelle.“

Autor*innen

Sandra Göbel | zuletzt geändert am um 10:52 Uhr


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