Erreger bleibt gefährlich

EHEC: Ein Jahr danach

Die Infektionskrankheit EHEC scheint ein Jahr nach der Epidemie fast vergessen. Der Tod einer Hamburger Schülerin im Februar zeigt, dass die Keime nicht verschwunden sind und das Risiko weiterhin besteht.

Aggressive Darmbakterien auf Sprossen

Der Ausbruch der EHEC-Epidemie in Deutschland im vergangenen Jahr war laut Robert-Koch-Institut (RKI) einer der größten bekannten EHEC-Epidemien weltweit. Über 4.000 Menschen erkrankten schwer, über 50 starben. Nachdem Experten Sprossensamen aus Ägypten als Keimträger identifiziert hatten, gingen die Krankheitsfälle zurück. Doch der Todesfall eines Mädchens im Februar schreckte erneut auf. Die Hamburger Schülerin hatte sich mit einem anderen Erreger-Typ angesteckt, dessen Ursprung bis heute ungeklärt ist. EHEC-Infektionen wird es weiterhin geben, sie verlaufen jedoch selten tödlich. Oft führen sie zu Beschwerden wie Fieber, Bauchschmerzen und Durchfall, manchmal bleiben sie sogar unbemerkt.

Bei dem massiven EHEC-Ausbruch 2011 litten viele Menschen unter einem schweren Krankheitsverlauf. Schuld war eine besonders aggressive Form der EHEC-Bakterien. Sie löste bei vielen das gefährliche hämolytisch-urämische Syndrom (HUS) aus. Dabei schädigen die Giftstoffe der Bakterien die Nieren, so dass diese im schlimmsten Fall versagen.

Rohkost waschen – Hygiene wahren

Nach wie vor gilt: Hygiene und Sauberkeit sind ein wirksamer Schutz vor den gefürchteten EHEC-Bakterien. Pflegen Sie Gemüse und Obst – am besten auch Bio-Ware – vor dem Verzehr gründlich unter fließendem Wasser zu waschen. Den Erreger überträgt man zudem durch Hautkontakt, darum ist regelmäßiges Händewaschen mit heißem Wasser und Seife wichtig. Eine Infektion mit EHEC kündigt sich typischerweise mit Durchfall an. Wer zugleich unter krampfartigen Bauchschmerzen leidet, sollte einen Arzt aufsuchen.

Autor*innen

Julia Heiserholt | zuletzt geändert am um 15:54 Uhr


Wichtiger Hinweis: Dieser Artikel ist nach wissenschaftlichen Standards verfasst und von Mediziner*innen geprüft worden. Die in diesem Artikel kommunizierten Informationen können auf keinen Fall die professionelle Beratung in Ihrer Apotheke ersetzen. Der Inhalt kann und darf nicht verwendet werden, um selbständig Diagnosen zu stellen oder mit einer Therapie zu beginnen.