Tückische Augenkrankheit

Grüner Star (Glaukom)

cultura Photography/Veer
Bei einem Sehnerv-Check erkennt der Augenarzt ein Glaukom frühzeitig.

Weil er nicht weh tut, bleibt er meist lange unentdeckt: der grüne Star. Doch die Folgen der Augenerkrankung kann man nicht mehr rückgängig machen. Ein unbehandelter grüner Star führt zu Gesichtsausfällen bis hin zur Erblindung. Augenärzte raten deshalb zu regelmäßigen Vorsorgeuntersuchungen.

Abgedrückter Sehnerv

Um Sehen zu können, braucht man nicht nur ein funktionierendes Auge, auch der Sehnerv muss gesund sein. Dieser übermittelt wie ein Kabel die vom Auge aufgenommenen Reize und leitet sie ans Gehirn weiter. Beim grünen Star, von Ärzten auch Glaukom genannt, sterben die Zellen des Sehnervs nach und nach ab. Das geschieht zunächst beschwerdelos und macht sich erst in fortgeschrittenem Stadium bemerkbar: dann kommt es zu blinden Flecken und Gesichtsfeldausfällen. Im schlimmsten Fall erblinden Betroffene.

Was dahinter steckt? Gerade in höherem Alter fließt das Kammerwasser, das das Auge umspült, häufig schlechter ab – der Augeninnendruck nimmt zu. Ist der Augeninnendruck zu hoch, wird der Sehnerv abgedrückt, die Zellen sterben ab.

Den Durchblick behalten – zur Vorsorge gehen

„Erhöhter Augeninnendruck allein muss jedoch nicht zum Glaukom führen und umgekehrt tritt ein Glaukom bei fast einem Drittel der Patienten auch ohne erhöhten Augeninnendruck auf“, erklärt Norbert Pfeiffer von der Deutschen Gesellschaft für Ophthalmologie. Bei Vorsorgeuntersuchungen prüfen Augenärzte deshalb nicht nur den Augeninnendruck, sondern auch den Sehnerv selbst. Menschen ab 40 sollten die schmerzlosen Untersuchungen alle drei Jahre durchführen lassen, Menschen ab 65 alle ein bis zwei Jahre.

Sobald der Arzt ein Glaukom festgestellt hat, zahlen die gesetzlichen Krankenkassen die nötigen Behandlungen. „Die eigentliche Vorsorgeuntersuchung jedoch leider nicht“, bedauert Pfeiffer. Sie kostet ca. 20 Euro. Um auch in höherem Alter den Durchblick zu haben, kann man den Obolus aber sicher verkraften.

Autor*innen

Sandra Göbel | zuletzt geändert am um 13:03 Uhr


Wichtiger Hinweis: Dieser Artikel ist nach wissenschaftlichen Standards verfasst und von Mediziner*innen geprüft worden. Die in diesem Artikel kommunizierten Informationen können auf keinen Fall die professionelle Beratung in Ihrer Apotheke ersetzen. Der Inhalt kann und darf nicht verwendet werden, um selbständig Diagnosen zu stellen oder mit einer Therapie zu beginnen.