Bewegung verbessert Blutwerte messbar

Herzgesundheit: Jeder Schritt zählt

Bewegung verringert das Risiko für Herzleiden – Ulmer Forscher fanden heraus warum. Schon moderates Training verbessert die Blutwerte und unterstützt Nieren- und Herzfunktion.

Biomarker geben Aufschluss

Forscher der Universität Ulm maßen im Zeitraum von einer Woche die tägliche Gehdauer von 1250 älteren Menschen. Anschließend nahmen die Wissenschaftler den Studienteilnehmern Blut ab und untersuchten dieses auf sogenannte Biomarker. Dabei handelte es sich um Blutwerte, die einen Rückschluss auf Entzündungen sowie die Nieren- und Herzfunktion der Teilnehmer erlauben. Bei starken Entzündungen, einem Nieren-  oder Herzleiden sind die Biomarker erhöht.

Die Untersuchungen ergaben, dass aktivere Menschen niedrigere Biomarker hatten. Je höher die durchschnittliche Gehdauer, desto besser waren ihre Werte. Schon moderate Bewegung zahlte sich aus. Auch unter Berücksichtigung von Alter und Begleiterkrankungen war der Zusammenhang zwischen Bewegung und Herz- sowie Nierenfunktion eindeutig.

Training nach Fitness richten

Die europäischen Kardiologie-Leitlinien empfehlen gesunden Erwachsenen 2,5 bis 5 Stunden Bewegung pro Woche. Vieles spricht dafür, dass auch bereits herzkranke Menschen von moderater Bewegung profitieren. Patienten mit stabiler Angina pectoris oder chronischer Herzschwäche rät die Leitlinie zu mindestens drei Bewegungseinheiten à 30 Minuten pro Woche. Gleiches gilt für Menschen nach einer Bypass-Operation sowie nach einem erlittenen Herzinfarkt. Die Intensität der Bewegung sollte sich nach der jeweiligen körperlichen Fitness richten. Ärzte unterstützen Betroffene bei der Zusammenstellung eines individuellen Bewegungsplans.

Richten Sie sich bei der Wahl der Sportart nach ihren Interessen. Grundsätzlich sollten Sie nicht zögern, verschiedene Sportarten auszuprobieren. Bis die richtige Sportart gefunden ist, kann einige Zeit vergehen. Doch meist lohnt sich die Geduld: Denn wer mit Spaß bei der Sache ist, hält sein Training eher durch. Für Einsteiger empfiehlt sich Walken oder Spazierengehen, da man diesem Training ganzjährig und überall nachgehen kann. Zudem lassen sich die Laufstrecke und die Schnelligkeit gut anpassen und leicht steigern.

Autor*innen

Sandra Göbel | zuletzt geändert am um 16:31 Uhr


Wichtiger Hinweis: Dieser Artikel ist nach wissenschaftlichen Standards verfasst und von Mediziner*innen geprüft worden. Die in diesem Artikel kommunizierten Informationen können auf keinen Fall die professionelle Beratung in Ihrer Apotheke ersetzen. Der Inhalt kann und darf nicht verwendet werden, um selbständig Diagnosen zu stellen oder mit einer Therapie zu beginnen.