Rettung für ausgeschlagene Zähne

Rettung für ausgeschlagene Zähne

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Beim Toben passiert es schnell: Einmal nicht aufgepasst, gestürzt und ein Zahn verabschiedet sich.

Es ist schnell passiert: Ein Sturz und ein Zahn geht verloren. Wenn die richtigen Sofortmaßnahmen zum Einsatz kommen, können Ärzte viele ausgeschlagene Zähne wieder erfolgreich einsetzen. Die Deutsche Gesellschaft für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie (DGMKG) gibt Tipps zum Zahnerhalt.

Zahn raus: Erste-Hilfe-Maßnahmen

Ist ein Zahn abhanden gekommen, gilt es, keine Zeit zu verlieren: Suchen, korrekt lagern und ab damit zu einem auf Zähne spezialisierten Facharzt. Dieser führt – wenn möglich – eine Replantation (Wiedereinpflanzung) des verlorenen Zahnes durch. „Ob der replantierte Zahn wieder fest einheilt, ist insbesondere von der Dauer und der Art der Lagerung bis zur Wiedereinpflanzung abhängig“, erklärt Prof. Dr. Elmar Esser, Pressereferent der DGMKG. Bis zum Wiedereinsetzen des Zahnes müssen Sie die Zementoblasten lebendig halten. Zementoblasten sind Bindegewebszellen in der Wurzelhaut des Zahnes. Lagert der Zahn länger als 30 Minuten zu trocken oder in ungeeigneten Substanzen, geht die Vitalität der Wurzelhaut verloren und der Zahn wird nach dem Einpflanzen abgestoßen.

Safe für verlorene Zähne

In Kochsalzlösung können Sie ausgeschlagene Zähne für maximal 2-3 Stunden lagern. Länger nicht, denn der ausgeschlagene Zahn benötigt Nährstoffe, die der Kochsalzlösung fehlen. Deutlich bessere Eigenschaften hat Milch: In ihr stecken vergleichsweise viele Nährstoffe, was ein Überleben der Zellen bis zu 6 Stunden ermöglicht. Am besten eignet sich kalte ultrahocherhitzte Milch. Die besten Überlebenschancen hat der Zahn jedoch in einer Zahnrettungsbox aus der Apotheke. Sie enthält eine nährstoffreiche Flüssigkeit, in welcher der Beißer bis zu 25 Stunden bei Zimmertemperatur überlebt. Die Handhabung ist einfach: Fassen Sie den Zahn nur an seiner Krone an, legen Sie ihn in die Rettungsbox und verschrauben Sie deren Deckel fest. Den Zahn vorher nicht reinigen oder mit Wasser in Kontakt bringen! Die DGMKG fordert, dass alle Schulen, Schwimmbäder, Sporthallen, Sportvereine und Rettungswagen mit einer Zahnrettungsbox ausgestattet sein sollten.

Autor*innen

Sandra Göbel/DGMKG | zuletzt geändert am um 11:13 Uhr


Wichtiger Hinweis: Dieser Artikel ist nach wissenschaftlichen Standards verfasst und von Mediziner*innen geprüft worden. Die in diesem Artikel kommunizierten Informationen können auf keinen Fall die professionelle Beratung in Ihrer Apotheke ersetzen. Der Inhalt kann und darf nicht verwendet werden, um selbständig Diagnosen zu stellen oder mit einer Therapie zu beginnen.