Was die Mikrobe gefährlich macht

Das Darmbakterium E. coli

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"Gute" E. coli-Stämme helfen beim Verdauen von Nahrung, "schlechte" Stämme stören die Verdauung.

Sie sind mikroskopisch klein und finden sich millionenfach in unserem Körper: Bakterien. Als unbemerkte Untermieter besiedeln sie unseren Darm und unsere Haut. So auch das Darmbakterium E. coli. Wieso wir die Mikrobe brauchen und wann sie uns gefährlich wird, erfahren Sie hier.

Im Darm zu Hause

Das Bakterium E. coli heißt mit vollem Namen Escherichia coli. Man hat es nach seinem Entdecker Theodor Escherich benannt, einem deutschen Kinderarzt. Coli bedeutet „aus dem Darm stammend“. Denn der Mikroorganismus fühlt sich im Verdauungstrakt von Säugetieren besonders wohl, auch im Darm des Menschen. Für die Gesundheit des Menschen sind die Darmbewohner äußerst wichtig. Sie helfen beim Verdauen der Nahrung und schützen vor Infektionen.

Aber E. coli ist nicht gleich E. coli. Ähnlich wie es bei Hunden oder Katzen verschiedene Rassen gibt, lässt sich das Darmbakterium in mehrere Stämme einteilen. Diese haben unterschiedliche Eigenschaften – gute wie schlechte. Die verschiedenen Stämme können untereinander Erbinformationen austauschen, sogenannte DNA-Stücke. Dadurch entstehen neue Stämme, die die Eigenschaften beider Bakterien in sich vereinen.

Giftstoffe als Waffen

Was die bösen E. coli-Stämme gefährlich macht? Sie produzieren Toxine – Giftstoffe, welche die natürliche Funktion der Darmzellen stören. In der Folge nehmen die Darmzellen weniger Wasser auf oder geben mehr Wasser in den Darm ab. Deshalb kommt es bei E. coli-Infektionen meist zu Durchfall. Im schlimmsten Fall schädigen die Krankheitserreger nicht nur den Darm, sondern breiten sich auf den Blutkreislauf aus. Dann kann es zu tödlichem Nierenversagen kommen.

Schutz vor gefährlichen E. colis

Schädliche E. coli-Stämme gelangen ebenso wie die harmlosen Darmbewohner über Essen und Trinken in den Verdauungstrakt. Auch wenn die Herstellung von Lebensmitteln strengen Kontrollen unterliegt, lässt sich eine Verunreinigung mit Bakterien nicht immer ausschließen. Wird beispielsweise mit Jauche gedüngt, können krankheitsverursachende E. coli-Bakterien auf Gemüse und Obst gelangen. Milch kann beim Melken mit Krankheitserregern in Kontakt kommen, ebenso rohes Fleisch beim Schlachten.

Ob auf den Lebensmitteln, die wir kaufen, gefährliche Erreger sitzen, ist nicht zu sehen. Aber mit einfachen Hygienemaßnahmen kann sich jeder vor einer Infektion schützen:

  • Rohe Lebensmittel vor dem Verzehr stets gründlich mit Wasser abwaschen.
  • Hände und Küchenutensilien reinigen, wenn rohes Fleisch damit bearbeitet wurde.
  • Fleisch gut durchgaren

Autor*innen

Sandra Göbel | zuletzt geändert am um 12:26 Uhr


Wichtiger Hinweis: Dieser Artikel ist nach wissenschaftlichen Standards verfasst und von Mediziner*innen geprüft worden. Die in diesem Artikel kommunizierten Informationen können auf keinen Fall die professionelle Beratung in Ihrer Apotheke ersetzen. Der Inhalt kann und darf nicht verwendet werden, um selbständig Diagnosen zu stellen oder mit einer Therapie zu beginnen.