Mit guter Einstellung vorbeugen

Nierenschäden bei Diabetes

Nierenschäden gehören zu den häufigsten Folgen eines Diabetes mellitus – etwa ein Drittel der Diabetiker erkrankt daran. Was Betroffene tun können, um die Nieren gesund zu halten, erläutert der Diabetologe und Nephrologe Dr. Lindner von der Deutschen Diabetes Hilfe.

Auf die Einstellung kommt es an

Zwischen 20 und 40 Prozent der Diabetiker entwickeln im Verlauf ihrer Krankheit ein Nierenleiden. Wenn Diabetiker medikamentös schlecht eingestellt sind, kommt es häufig zu erhöhten Blutzuckerwerten. Bei einem zusätzlich schlecht eingestellten Blutdruck drohen massive Schäden an den Blutgefäßen. Gefährdet sind besonders die kleinsten Gefäße, die zum Beispiel in den Nieren verlaufen. Die Folge ist eine Durchblutungsstörung der Nieren, sodass deren Leistung abnimmt. Da es die Aufgabe der Nieren ist, Abfallprodukte aus dem Körper zu transportieren, steigen dadurch wiederum Blutdruck- und Blutfettwerte an, erläutert Professor Dr. med. Tom Lindner, Leiter der Sektion Nephrologie und Ärztlicher Leiter des KfH-Dialysezentrums am Universitätsklinikum Leipzig.

Eine gute Einstellung der Blutdruck- und der Zuckerwerte ist das beste Mittel, um Nierenschäden bei Diabetes vorzubeugen. Hierbei helfen Medikamente. Darüber hinaus zählt auch die Einstellung im Kopf. Wenn Betroffene frühzeitig ihren Lebensstil ändern, lässt sich die Erkrankung in der Regel aufhalten oder hinauszögern. „Auch wenn es schwer fällt – Betroffene können viel selbst tun: Das Rauchen aufgeben, weniger Salz konsumieren und Übergewicht abbauen“, meint Dr. Lindner.

Einmal jährlich zum Urin-Test

Eine Nierenerkrankung verursacht zunächst keine körperlichen Symptome und bleibt deshalb oft lange unentdeckt. „Daher ist es sehr wichtig, dass Menschen mit Diabetes mindestens einmal im Jahr ihren Urin untersuchen lassen. Denn bevor Nierenschäden auftreten, weisen geringe Mengen Eiweiß im Urin auf die kommende Gefahr hin“, erläutert Dr. Lindner. Er rät dazu, sich bei ersten Hinweisen auf eine Nierenerkrankung weitergehend untersuchen zu lassen. Denn die Gefäßschäden, die das Nierenleiden verursachen, beeinträchtigen oft auch andere Organe und Körperfunktionen, vor allem Augen, Herz und Beine.

Autor*innen

Sandra Göbel/Deutsche Diabetes Hilfe | zuletzt geändert am um 13:16 Uhr


Wichtiger Hinweis: Dieser Artikel ist nach wissenschaftlichen Standards verfasst und von Mediziner*innen geprüft worden. Die in diesem Artikel kommunizierten Informationen können auf keinen Fall die professionelle Beratung in Ihrer Apotheke ersetzen. Der Inhalt kann und darf nicht verwendet werden, um selbständig Diagnosen zu stellen oder mit einer Therapie zu beginnen.