Zu viele Pfunde belasten den Rücken

Übergewicht schadet Bandscheiben

Übergewicht ist nicht nur ein Risikofaktor für Diabetes und Gefäßverkalkung. Dicke Menschen leiden auch oft unter Rückenschmerzen und Bandscheibenproblemen, und zwar doppelt so häufig wie Normalgewichtige. Das ergab eine Studie der Universität Hong Kong.

Körperlast nutzt Bandscheiben ab

Die chinesischen Forscher untersuchten 2599 Frauen und Männer im Alter von etwa 42 Jahren. Sie maßen zunächst den Body Maß Index (BMI) um das Gewicht im Verhältnis zur jeweiligen Körpergröße festzustellen. Anschließend kontrollierten sie bei jedem Probanden die Wirbelsäule mit einer Magnetspintomografie (MRT).

Das Ergebnis: Ganze 73 Prozent der Studienteilnehmer litten unter Bandscheibenschäden. Männer waren nur geringfügig stärker betroffen als Frauen. Es fiel jedoch auf, dass ein großer Teil der Betroffenen übergewichtig oder fettleibig war. Ähnlich wie bei den älteren Teilnehmern, waren die Bandscheiben der übergewichtigen Teilnehmer stark abgenutzt. Bei vielen von ihnen beobachteten die Wissenschaftler bereits das Stadium, in dem die Bandscheiben so verschlissen sind, dass die Wirbelzwischenräume verengt sind.

Abspecken für die Rückengesundheit

„Unsere Studie bestätigt, dass ein hoher BMI Rücken- und Bandscheibenschäden begünstigt“, sagt Studienleiter Dino Samartzis. Da die Zahl der Übergewichtigen weltweit steige, würden die Bandscheiben für immer mehr Menschen zum Problemfall. Die Wissenschaftler fordern mehr Aufklärung und bessere Therapiemöglichkeiten für Betroffene. Diese wiederum können selbst viel tun: Eine ausgewogene Ernährung und viel Bewegung helfen beim Abnehmen und stärken so den Rücken.

Autor*innen

Julia Heiserholt | zuletzt geändert am um 11:26 Uhr


Wichtiger Hinweis: Dieser Artikel ist nach wissenschaftlichen Standards verfasst und von Mediziner*innen geprüft worden. Die in diesem Artikel kommunizierten Informationen können auf keinen Fall die professionelle Beratung in Ihrer Apotheke ersetzen. Der Inhalt kann und darf nicht verwendet werden, um selbständig Diagnosen zu stellen oder mit einer Therapie zu beginnen.