Frühaufsteher profitieren

Helles Licht belohnt mit Energieschub

Die innere Uhr des Menschen reguliert Schlaf, Wachsein und die Leistungsfähigkeit. Helles Licht verstärkt dabei die Wachheit und mindert die Schläfrigkeit. Ein internationales Forscherteam unter der Leitung der Universität Basel zeigte erstmals, dass helles Licht die Ausdauerleistung steigern kann – allerdings nur bei Frühaufstehern.

Lerche oder Eule – zwei Chronotypen

Der Tag-Nacht-Zyklus bestimmt als einer der wichtigsten Zeitgeber unseren Schlaf-Wach-Rhythmus, auch bekannt als innere Uhr. Die innere Uhr unterscheidet sich bei Menschen oft deutlich von der lokalen Uhrzeit. Man spricht von so genannten Chronotypen, die sich – genetisch bedingt – in „Lerchen“ (Frühaufsteher) und „Eulen“ (Langschläfer) einteilen lassen.

Tageslicht spielt eine zentrale Rolle für unseren Schlaf-Wach-Rhythmus: Helles Licht hält uns länger wach, während schummeriges Licht uns schläfrig macht. Einen eindeutigen Einfluss von Licht auf die körperliche Leistungsfähigkeit konnten frühere Studien nicht belegen. Diese erfassten vor allem die Intensität, Dauer und spektrale Zusammensetzung des Lichts, schenkten aber dem individuellen Chronotyp der Probanden keine Beachtung.

Mehr Leistung durch starke Beleuchtung

Ein Forscherteam der Universität Basel wies nun unter Berücksichtigung des Chronotyps erstmals eine gesteigerte Ausdauerleistungsfähigkeit bei hellem Licht nach. Dazu erfassten die Forscher den Chronotyp der Versuchsteilnehmer mit einem Fragebogen und testeten anschließend, welchen Effekt helles Licht auf ihre körperliche Ausdauer hat.

Dazu wurden die Probanden zwei Stunden Licht mit einer Beleuchtungsstärke von 4500 Lux ausgesetzt, wobei sie die letzten 40 Minuten auf einem Fahrradergometer fuhren. Während die Eulen von der Lichtkraft nicht profitierten, steigerten die Lerchen ihre Leistung um 4,5 Prozent.

Laut den Forschern erlaubt der neu entdeckte Zusammenhang zwischen innerer Uhr, Beleuchtung und Leistungsfähigkeit, künftig ein zeitlich optimal auf den individuellen Chronotyp abgestimmtes Training. So ließe sich beispielsweise durch gezielte Lichtbestrahlung die innere Uhr an den Zeitpunkt des Wettkampfs anpassen.

Autor*innen

Julia Heiserholt | zuletzt geändert am um 13:17 Uhr


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