Ausgebrannt und erschöpft

Burnout

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Kann jeden treffen: Das Burnout-Syndrom entwickelt sich meist schleichend über mehrere Jahre.

Burnout – jeder kennt den Begriff. Doch was genau verbirgt sich dahinter? Eine allgemeingütige Definition gibt es nicht. Ausgebrannt – so die wörtliche Übersetzung. Aber erst die Intensität der Erschöpfung verleiht dem Burnout-Syndrom seinen Krankheitswert.

Körper und Geist eng verbunden

Mediziner definieren das <sondertextlink>03k01|Burnout-Syndrom</sondertextlink> als einen Zustand tiefer körperlicher und emotionaler Erschöpfung. Die Symptome sind individuell verschieden und entwickeln sich meist schleichend über mehrere Jahre, bis sie plötzlich geballt zum Ausbruch kommen. Häufige Beschwerden sind innere Unruhe, permanente Anspannung, mangelnde Motivation und Antriebslosigkeit. Angstzustände, depressive Verstimmungen oder Gereiztheit können dazu kommen. Oft machen sich auch körperliche Beschwerden bemerkbar wie Schlafstörungen, Albträume, Rückenschmerzen, Kopfschmerzen, Verlust der Stimme oder Magenverstimmungen.

Es kann jeden treffen   

Ursache des Burnout-Syndroms sind meist Dauerstress und Überforderung, oft im beruflichen Umfeld. Auch private Ereignisse können zu einem Burnout führen, wenn Lebensziele nicht erreicht werden oder sich das gesteckte Lebensziel anders äußert als erwartet und dadurch zu keinem Zufriedenheitsgefühl führt. Experten sind sich deshalb einig, dass Burnout im Prinzip jeden treffen kann, der an seine körperliche oder emotionale Belastungsgrenze gerät.

Die Diagnose erfolgt im Rahmen einer ausführlichen Patientenbefragung, nachdem der Arzt andere psychische Erkrankungen ausgeschlossen hat. Je nach Schwere der Erkrankung besteht die Behandlung aus einer Kurzzeittherapie, einer Verhaltenstherapie, dem Erlernen von Entspannungstechniken wie Autogenes Training oder einer längeren Psychotherapie. Zeigen sich depressive Symptome, kommen oft Medikamente zum Einsatz. Unbehandelt droht die Entwicklung einer schweren Depression.

Idealisten gefährdet

Die Auslöser der Erkrankung sind individuell so verschiedenen wie die Menschen selbst. Eine große Rolle für das Burnout-Risiko spielt die Persönlichkeit des Menschen. Einige kommen mit sehr großem Druck gut klar, andere sind schon kleinen Herausforderungen kaum erwachsen. Letztere tragen ein höheres Risiko an Burnout zu erkranken. Zwei Typen von Menschen scheinen besonders gefährdet: Unsichere Menschen mit einem niedrigen Selbstbewusstsein, die sehr empfindlich reagieren sowie dynamische Idealisten, die übermäßig ehrgeizig sind und sich Lebensziele setzen, die nur schwer zu erreichen sind.

Zusätzlich zu den inneren Faktoren gibt es äußere Faktoren, die das Risiko für ein Burnout erhöhen. Dazu zählen alle Ereignisse, die die Lebenssituation verändern, zum Beispiel ein Umzug in eine andere Stadt, ein Jobwechsel oder eine gescheiterte Beziehung. Andererseits kann auch das Ausbleiben von Veränderungen ein Burnout begünstigen, zum Beispiel wenn die erhoffte Beförderung ausbleibt.

Vorbeugende Tipps

  • Das Selbstbild nicht von der Wahrnehmung anderer abhängig machen.
  • Realistische Ziele setzen.
  • Auch mal „nein“ sagen und abschalten. Das Wochenende ist zum Auspannen da.
  • Die eigenen Belastungsgrenzen grenzen und rechtzeitig um Unterstützung bitten. Niemand kann perfekt sein.
  • Den Alltag entschleunigen. Entspannungsverfahren wie Yoga oder Autogenes Training können dabei helfen und fördern außerberufliche Kontakte.

Autor*innen

Sandra Göbel | zuletzt geändert am um 11:23 Uhr


Wichtiger Hinweis: Dieser Artikel ist nach wissenschaftlichen Standards verfasst und von Mediziner*innen geprüft worden. Die in diesem Artikel kommunizierten Informationen können auf keinen Fall die professionelle Beratung in Ihrer Apotheke ersetzen. Der Inhalt kann und darf nicht verwendet werden, um selbständig Diagnosen zu stellen oder mit einer Therapie zu beginnen.