Wie das Blut reibungslos zirkuliert

Dem Kreislauf Beine machen

Wetterumschwünge, warme Temperaturen oder hohe Luftfeuchtigkeit: Diese Faktoren sind nur einige von vielen, die sich negativ auf den Kreislauf auswirken. Bei vielen Menschen lösen sie Kreislaufstörungen, Schwindel, Übelkeit, kurzzeitige Sehstörungen oder Schweißausbrüche aus. Wie man den Kreislauf wieder in Schwung bringt.

Blutdruck fällt in den Keller

Eine der Hauptursachen für Beschwerden bei hohen Temperaturen ist der häufig eintretende Blutdruckabfall. „Da der Körper bei drohender Überhitzung die Gefäße weitet, um möglichst viel Wärme abzugeben, zirkuliert das Blut schlechter und der Druck sinkt“, erklärt Apothekerin Marion Wüst. Bei einem Blutdruckwert unter 100/60 mmHg – Millimeter Quecksilbersäule – versackt das Blut größtenteils in den Beinen und in der Folge bekommt das Gehirn zu wenig Sauerstoff.

Heiße Temperaturen lassen zudem den Körper schnell austrocknen. Durch eine erhöhte Schweißproduktion verliert er viel Flüssigkeit. Wer in dieser Situation nicht ausreichend trinkt, stört die Arbeit des eigenen Kühlsystems und riskiert so einen Hitzekollaps.

Venen aktivieren

Doch die Kreislaufbeschwerden lassen sich einfach lindern. Schon kalte Beinduschen am Morgen bringen den Kreislauf in Schwung. Sie erfrischen nicht nur, sondern sorgen auch dafür, dass sich die Gefäße zusammenziehen und fördern so einen reibungslosen Blutfluss. Hierbei die Duschbrause immer von den Füßen aus in Richtung Körper führen und mit der Beinaußenseite beginnen. In Apotheken erhältliche Kühl-Gels oder Thermalsprays für Waden- und Schienbeine regen die Venenaktivität an.

Wer täglich mindestens zwei Liter Flüssigkeit trinkt, schützt seinen Körper vor dem Austrocknen. Dabei nie zu kalte Getränke zu sich nehmen, da diese oft zu Magenbeschwerden führen. Zudem wählen kreislaufempfindliche Menschen an heißen Tagen besser leichte Mahlzeiten wie Suppen, Gemüse und Obst, um den Körper nicht noch mit einer großen Verdauungsarbeit zu belasten. Sportliche Aktivitäten beschränken Betroffene lieber auf die kühleren Morgen- oder Abendstunden. „Für den Notfall hilft es, nach Rücksprache mit einem Arzt Kreislauftropfen aus der Apotheke bei sich zu tragen“, rät die Apothekerin.

Wenn der Kreislauf versagt

Kommt es einmal zu einem Kreislauf- oder Hitzekollaps, also einer kurz andauernden Bewusstlosigkeit, helfen folgende Maßnahmen, den Blutdruck wieder zu stabilisieren: Arme und Beine sofort mit kalten Tüchern umwickeln. Auf keinen Fall den gesamten Körper bedecken, da das die natürliche Kühlung durch vorbeistreifende Luft stört. Hierbei besser die restliche Haut mit Wasser besprühen, um durch das Verdunsten zusätzlich Kälte zu erzeugen. Beine hochlagern, um den Blutfluss zurück zum Herzen zu fördern.

„Bei Überhitzung des Körpers helfen mineralstoffhaltige Getränke wie Mineralwasser oder Fruchtsaftschorlen, den Elektrolytmangel infolge des Schwitzens auszugleichen“, weiß Marion Wüst. Tritt nach kurzer Zeit keine Besserung ein, benötigt der Betroffene eine notärztliche Behandlung.

Autor*innen

Julia Heiserholt | zuletzt geändert am um 16:23 Uhr


Wichtiger Hinweis: Dieser Artikel ist nach wissenschaftlichen Standards verfasst und von Mediziner*innen geprüft worden. Die in diesem Artikel kommunizierten Informationen können auf keinen Fall die professionelle Beratung in Ihrer Apotheke ersetzen. Der Inhalt kann und darf nicht verwendet werden, um selbständig Diagnosen zu stellen oder mit einer Therapie zu beginnen.