Schlaf

Wichtig wie Atmen und Essen:

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Süßer Schlaf macht munter: Ausreichender und guter Schlaf ist wichtig für das Wohlbefinden.

Viele Menschen behaupten, auch mit wenig Schlaf auszukommen. Tatsächlich gibt es leistungsfähige „Wenigschläfer". Die Regel sieht aber anders aus: Jeder Mensch braucht ausreichend Schlaf, um zu funktionieren. Bekommt er ihn nicht, drohen körperliche und geistige Schäden.

Verarbeiten und regenerieren

Schlaf ist für Körper und Geist wichtig: Der Körper kann sich während der Ruhepause regenerieren und neue Energie tanken. Der Geist verarbeitet im Schlaf Erlebtes und bereitet sich so auf neue Aufgaben vor. Doch wie viel Schlaf ist ausreichend und wann ist er gesund?

Es gibt keinen für alle Menschen gültigen Richtwert, wie viel Schlaf nötig ist. „Der eine schläft sechs Stunden und ist topfit, der andere ist nach acht Stunden noch nicht ganz wach“, meint Dr. Wolfgang Reuter von der Deutschen Krankenversicherung (DKV). „Wichtig ist, dass jeder selbst herausfindet, welche Menge an Schlaf er braucht.“ Die Schlafdauer sollte sich aber in einem gesunden Rahmen bewegen: „Zwischen sechs und neun Stunden Schlaf am Tag sollten es schon sein.“ Wer regelmäßig weniger als sechs Stunden schläft, erhöht sein Herzinfarkt- und Schlaganfall-Risiko.
Schlafrhythmus im Gleichgewicht halten

Einige Tage Schlafdefizit bringen den Körper noch nicht aus dem Gleichgewicht. Wichtig ist, nach einigen Tagen mit wenig Schlaf – zum Beispiel wegen einer vorübergehend hohen Arbeitsbelastung – wieder in den gewohnten Rhythmus zu finden. Neben zu wenig Schlaf kann auch zu viel Schlaf ungesund sein: „Wer am Wochenende das Bett nicht verlässt, der wird sich in der kommenden Woche trotzdem nicht ausgeruht fühlen. Gesünder ist daher, auch am Wochenende nicht bis nachmittags zu schlafen, sondern früher aufzustehen. Die Zeit lässt sich dann sinnvoll für den persönlichen Ausgleich nutzen – zum Beispiel für private Erledigungen oder Sport“, rät der Experte.
Auf „guten“ Schlaf achten

Seine wichtige Funktion erfüllt der Schlaf, wenn er nicht nur ausreichend lang, sondern auch erholsam ist. Wenn wir schlafen, ruhen wir im Laufe der Nacht unterschiedlich tief und wechseln mehrfach von so genannten REM (Rapid Eye Movement)-Phasen in Non-REM-Phasen. Im Durchschnitt durchlebt ein schlafender Mensch vier bis sechs dieser Zyklen pro Nacht. Besser bekannt sind die REM und die Non-REM-Phasen auch als „Traumschlaf“ und „Tiefschlaf“. Für eine optimale Erholung ist wichtig, dass diese Phasen ununterbrochen ineinander übergehen – nur so kommt unser Gehirn zur Ruhe. Dafür kann man selbst einiges tun. Das Schlafzimmer sollte in einem ruhigen Teil der Wohnung oder des Hauses liegen. Die richtige Matratze und ein angenehmes Raumklima spielen ebenfalls eine wichtige Rolle. Lüften vor dem Zubettgehen wirkt wahre Wunder.

Was tun bei Schlafstörungen

Jeder Mensch schläft von Zeit zu Zeit schlecht, das ist kein Grund zur Besorgnis. Hilfreich sind Rituale: Eine Tasse Tee, ein Bad oder ein gutes Buch – erlaubt ist, was entspannt. Fernsehen und üppiges Essen am späten Abend sind zu vermeiden. Bleiben die Schlafstörungen bestehen, sollten Betroffene sie ernst nehmen und einen Arzt aufsuchen. Schlafstörungen sind oft Anzeichen für verdrängte Probleme, starken Stress, einer Depression oder ein körperliches Leiden.

Autor*innen

Julia Heiserholt | zuletzt geändert am um 16:23 Uhr


Wichtiger Hinweis: Dieser Artikel ist nach wissenschaftlichen Standards verfasst und von Mediziner*innen geprüft worden. Die in diesem Artikel kommunizierten Informationen können auf keinen Fall die professionelle Beratung in Ihrer Apotheke ersetzen. Der Inhalt kann und darf nicht verwendet werden, um selbständig Diagnosen zu stellen oder mit einer Therapie zu beginnen.