Krampfadern nicht lasern?

Venenklappen reparieren

Gefäßmediziner haben eine Möglichkeit entwickelt, die defekten Venenklappen von Krampfadern zu reparieren. Das Veröden der Stammvene könnte damit überflüssig werden. Eine Auswertung von Langzeitdaten bestätigte jetzt, dass das neue Verfahren funktioniert, wie Experten der Ruhr-Universität Bonn (RUB) berichten.

Risiko für Blutgerinnsel

Krampfadern entstehen, wenn die großen Gefäße in den Beinen ausleiern. Die Venenklappen, die den Blutfluss in Richtung Herzen steuern, können dadurch nicht mehr richtig schließen. Das Blut versackt dann – der Schwerkraft folgend – in den Beinen. Dies führt nicht nur zu schweren Beinen, sondern erhöht ebenfalls das Risiko für ein Blutgerinnsel. Entfernen Ärzte die Krampfadern gehen mitunter wertvolle Gefäße verloren. 

Venen erholen sich
Um die Beinvenen zu erhalten, haben Gefäßchirurgen nun eine Möglichkeit entwickelt, auf eine Entfernung oder Verödung der Krampfadern zu verzichten. Im Rahmen eines chirurgischen Eingriffs legen die Experten eine enge Kunststoffhaut um die Vene und verengen diese dadurch. Die Venenklappen können so wieder schließen. Bisher war jedoch die langfristige Wirkung der sogenannten extraluminalen Valvuloplastie ungeklärt.

Dauerhafte Hilfe

Langzeitstudien ergaben jetzt, dass in Nachuntersuchungszeiträumen von bis zu zehn Jahren eine Venenerhaltung gewährleistet war. „Damit ist die extraluminale Valvuloplastie eine echte Alternative zur sonst üblichen Therapie, welche die Venen zerstört“, sagt Prof. Mumme Ruhr-Universität Bonn. Vor allem für Patienten, die ein Risiko für Gefäßerkrankungen haben wie Raucher, Diabetiker oder Bluthochdruckpatienten ist das Verfahren eine gute Alternative. „Die extraluminale Valvuloplastie ermöglicht es, das Organ Vene langfristig zu erhalten und sorgt dafür, dass im Bedarfsfall Material für einen Bypass zur Verfügung steht“, so der Experte.

Autor*innen

22.12.2014 | Isabelle Hübler/RUB