Eisige Zeiten entgegenwirken

Kalte Füße

Im Winter plagen viele Menschen kalte Füße. Das liegt nicht immer an schlechten Schuhen. Oft ist eine gestörte Durchblutung in den Beinen Schuld. Wer trotz wärmender Maßnahmen häufig mit kalten Füßen zu kämpfen hat, sollte die Ursache ärztlich abklären lassen, rät der Gefäßspezialist Dr. Hillejan.

Hinweis auf Durchblutungsstörung

Vor allem Frauen leiden an kalten Füßen, da sie weniger Muskelmasse besitzen und der weibliche Körper weniger Wärme produziert als der männliche. „Kommen äußere Faktoren wie nasse Schuhe oder niedrige Temperaturen als Grund infrage, brauchen sich Betroffene in der Regel keine Sorgen zu machen. Wer jedoch trotz wärmender Maßnahmen regelmäßig an kalten Füßen leidet, sollte besser einen Arzt aufsuchen, um ernstere Ursachen frühzeitig zu erkennen und ihnen entgegenzuwirken“, rät Prof. Dr. Stefan Hillejan, Gefäßspezialist an der Praxisklinik für Venen- und Enddarmerkrankungen in Hannover.

Eine häufige Ursache für kalte Füße sind verengte Gefäße in den Beinen. Dadurch fließt das Blut langsamer. „Ausgelöst durch Verengungen kleinerer Gefäße des Unterschenkels und der Füße, treten bei Betroffenen oftmals auch Beschwerden wie Schmerzen und Gefühlsstörungen in den entsprechenden Bereichen auf“, erklärt der Experte.

Enge im Gefäß

Etwa jeder zweite Deutsche ab 50 hat verkalkte Gefäße, Arteriosklerose genannt. Dabei verengen sich die Arterien so stark, dass das Blut schlechter fließt. Bluthochdruck, Bewegungsmangel, eine ungesunde Ernährung, Übergewicht und Rauchen begünstigen die Arterienverkalkung. Im fortgeschrittenen Stadium beschränkt sie sich oft nicht auf die Beine. Dann lässt die Durchblutung im ganzen Körper nach. Es drohen Gefäßverschlüsse, die im schlimmsten Fall zu einem Herzinfarkt oder Schlaganfall führen.

Gefäße frei halten

Deshalb ist es wichtig, Gefäßerkrankungen vorzubeugen und eine bestehende Erkrankung früh zu erkennen. Kalte Füße können ein erster Hinweis sein. Bei Verdacht auf eine Gefäßerkrankung folgen Untersuchungen beim Gefäßspezialisten. „Abhängig vom Befund leiten wir die entsprechenden Therapiemaßnahmen ein“, erläutert Dr. Hillejan. „Um einer Arteriosklerose bestenfalls frühzeitig vorzubeugen, sollte jeder auf ausreichend Bewegung und eine ausgewogene Ernährung achten. Regelmäßige Saunagänge, Wechselduschen und Fußgymnastik regen zudem die Durchblutung an und wirken so einer möglichen Erkrankung optimal entgegen“.

Autor*innen

08.01.2015 | Sandra Göbel