Zuckermessen ohne Blutvergießen

Neuer Blutzucker-Scanner

Bisher war Blutzuckermessen eine blutige, unangenehme Angelegenheit. In Zukunft dürfte Diabetikern das lästige Pieksen erspart bleiben. Die Firma Abbot stellt mit FreeStyle libre den ersten Blutzuckerscanner vor, der ohne Blutproben auskommt und lückenlose Ergebnisse liefert. Das High-Tech-Gerät eignet sich vor allem für Patienten mit einer intensivierten Insulintherapie. Mitte 2015 übernimmt die DAK für bestimmte Anzahl an Diabetes-Patienten die Messkosten.

Blutzucker-Scanner erspart Diabetikern das lästige Pieksen

Er ist nicht größer als ein Zwei-Eurostück und erspart Diabetikern lästiges Blutvergießen – der neue Blutzuckersensor. An den Oberarm angebracht erfasst er über einen Messfaden die Blutzuckerkonzentration in der Zwischenzellflüssigkeit des Unterhautgewebes. Die Messergebnisse „scannt“ das dazugehörige Lesegerät innerhalb einer Sekunde ab. Der Sensor übersteht eine halbe Stunde Baden oder Duschen, ist jedoch alle zwei Wochen auszutauschen.

Lückenlose Messergebnisse

Im Gegensatz zur klassischen Messmethode erfasst der Blutzucker-Scanner nicht nur eine Momentaufnahme. Mit jedem Scan liefert er neben dem aktuellen Blutzuckerwert ein Diagramm, das den Verlauf der Blutzuckerkurve der letzten acht Stunden wiedergibt. Zusätzlich sagt ein Trendpfeil den weiteren Verlauf der Kurve voraus. Auf diese Weise erhalten Patienten mehr Informationen bei geringerem Aufwand.

Besonders geeignet für die intensivierte Insulintherapie

Vom Blutzucker-Scanner profitieren vor allem Diabetiker mit einer intensivierten Insulintherapie. Diese berechnen ihre Insulindosis je nach aktuellem Blutzuckerspiegel und der Zusammensetzung ihrer Mahlzeiten. Dafür benötigen sie so viele Messwerte, dass ihre Fingerspitzen von den häufigen Blutentnahmen oft schon taub geworden sind. Für diesen Patientenkreis übernimmt die DAK ab Mitte 2015 erstmals die Kosten für Messgerät und Sensor. Wenn die Firma Abbot ihre Produktionszahlen erhöht, wird das Projekt eventuell auch auf andere Diabetikergruppen ausgeweitet.

Autor*innen

26.02.2015 | Susanne Schmid/DAK