Unruhige Beine – was tun?

Restless-Legs-Syndrom

Das Restless-Legs-Syndrom (RLS) äußert sich durch kribbelnde, ziehende oder mit Spannungen verbundene Missempfindungen in den Beinen, die vor allem nachts auftreten. Was dahinter steckt und wie sich die Beine beruhigen.

Dem Restless-Legs-Syndrom liegt eine gestörte Nervenfunktion zugrunde. Sie führt zu einem starken Bewegungsdrang der Beine, besonders 5 bis 30 Minuten nach dem Hinlegen. Die Spannungen gehen scheinbar aus tieferen Gewebeschichten, Muskeln oder Knochen hervor und können die Betroffenen stark beim Einschlafen hindern.

Restless-Legs-Syndrom – was hilft?

Im akuten Fall hilft Aufstehen und Herumlaufen. Darüber hinaus lindern Massagen der Beine, kalte Fußbäder und Kniebeugen die Spannungsgefühle. Bei akuten Beschwerden profitieren viele Betroffene von moderaten Formen der Bewegung, zum Beispiel Fahrradfahren. Darüber hinaus lässt sich durch regelmäßiges Bewegen die Anzahl akuter Schübe meist verringern. „Stress, schwere körperliche Arbeit und auch anstrengende sportliche Betätigungen können die Symptome hingegen verstärken“, berichtet Dr. Frank Bergmann vom Berufsverband Deutscher Nervenärzte (BVDN). Auch bestimmte Medikamente, wie Antidepressiva, steigern die Ruhelosigkeit in den Beinen. Menschen mit Restless-Legs-Syndrom sollten die Einnahme von Medikamenten deshalb genau mit ihrem Arzt absprechen.

Restless-Legs-Syndrom: Eigenständige Beschwerde oder Folge einer Grunderkrankung?

Das Restless-Legs-Syndrom kann eine eigenständige Krankheit sein oder auf eine andere Grunderkrankung zurückgehen, etwa auf eine Schilddrüsenfunktionsstörung, Eisenmangel, eine stark eingeschränkte Nierenfunktion oder neurologische Erkrankungen wie Parkinson und Multiple Sklerose. In diesem Fall verringert eine konsequente Therapie der Grunderkrankung auch die Unruhe im Bein. Ist die Ruhelosigkeit in den Beinen dagegen auf keine andere Erkrankung zurückzuführen, stehen verschiedene Medikamente zur Verfügung. Um das richtige Mittel zu wählen, sollte zunächst ein Neurologe Ursachen und Begleiterkrankungen klären.

Autor*innen

24.04.2015 | Sandra Göbel/BVDN