Öfter mal vom Sofa aufstehen

3 Minuten für den Stoffwechsel

Coachpotatoes haben Grund zur Freude: Schon wer sich öfter für drei Minuten vom Sofa erhebt, leistet Entscheidendes für seinen Stoffwechsel und senkt sogar sein Diabetesrisiko.

30 Minuten Bewegung pro Tag benötigen Heranwachsende für Gesundheit und Stoffwechsel. Noch vor wenigen Jahrzehnten erfüllten Kinder diese Bedingung „spielend“. Heute verbringt der Nachwuchs seine Freizeit lieber vor Fernseher, Computer oder Spielekonsole. Experten sehen das kritisch: Wer viel sitzt, verbrennt weniger Zucker. In Folge steigt der Insulinspiegel und mit ihm das Risiko für Diabetes. Doch es gibt einen Lichtblick: Bereits mehrere dreiminütige Bewegungseinheiten senken Blutzucker und Diabetesrisiko. Dies ergab eine Studie des National Institutes of Health (NIH).

Experiment erprobt die Wirksamkeit dreiminütiger Bewegungspausen

Die Forscher verabreichten 28 Kindern im Alter zwischen acht und elf Jahren ein zuckerhaltiges Sodagetränk. Dann teilten sie die jungen Testpersonen in zwei Gruppen ein. Das erste Team verbrachten drei Stunden ausschließend sitzend. Das zweite unterbrach die sitzende Position jede halbe Stunde für dreiminütige Einheiten auf dem Laufband. Vor und nach dem Experiment erfassten die Wissenschaftler die Blutzucker- und Insulinspiegel der Kinder.

Bereits kurze Bewegungspausen wirken sich positiv auf Stoffwechsel aus

Bei der Datenauswertung zeigten jene Testpersonen, die zwischendurch auf dem Laufband trainiert hatten, niedrigere Blutzucker- und Insulinwerte. Das bedeutet, ihr Körper hatte den Zucker aus dem Sodagetränk besser verwertet. Der leitende Autor der Studie, Dr. Jack A. Yanovski, schließt daraus: „Kurze Bewegungspausen von ein paar Minuten bei langen Sitzphasen können sich kurzfristig auch positiv auf den Stoffwechsel eines Kindes auswirken." Sogar kurze Spaziergänge hätten bereits die gleiche Wirkung wie 30 Minuten Bewegung, betont der Experte – Grund genug, beim nächsten Fernsehabend kleine Bewegungseinheiten einzuplanen!

Autor*innen

12.10.2015 | Susanne Schmid/ Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte e.V.