Experten motivieren zur Teilnahme

Disease-Management bei COPD

Jeder zehnte Deutsche über 40 leidet an einer Raucherlunge. Ein Disease-Management-Programm verbessert die Lebensqualität und wirkt sich positiv auf den Krankheitsverlauf aus. Doch nur 15 Prozent der Betroffenen nutzen dieses Angebot.

Chronisch obstruktive Bronchitis oder kurz COPD – so nennen Ärzte eine dauerhafte Entzündung der Atemwege. Zu den Symptomen zählen chronischer Husten, ein weißlicher Auswurf und zunehmende Kurzatmigkeit. 90 Prozent der Fälle gehen auf Zigarettenkonsum zurück, weshalb das Phänomen im Volksmund als Raucherlunge bekannt ist. Wie für andere chronische Erkrankungen existiert für COPD ein Disease-Management-Programm (DMP). Hierbei handelt es sich um ein Behandlungsprogramm, das auf den Erkenntnissen aktueller Studienergebnisse beruht.

Disease-Management verbessert die Lebensqualität bei COPD

„Wer eine COPD hat, sollte mit seinem Arzt über das Disease-Management-Programm sprechen“, rät Dr. med. Mani Rafii, Vorstandsmitglied der Barmer GEK. „Das DMP kann die Lebensqualität deutlich erhöhen und dazu beitragen, den Krankheitsverlauf zu verlangsamen und Folgeerkrankungen wie Herzinsuffizienz zu vermeiden." Im Rahmen des DMP lernen die Teilnehmer mit der Erkrankung umzugehen. Zusätzlich erhalten sie einen persönlichen Therapieplan, der sich aus verschiedenen Modulen zusammensetzt. Zur Wahl stehen unter anderem Lungensport, Rehabilitationsmaßnahmen, psychosoziale Betreuung und Meditation.

DMP verhilft zu einem gesunden Lebenstil

„Ein guter Therapieerfolg ist nur möglich, wenn sich die Betroffenen aktiv am DMP beteiligen“, gibt Dr. Rafii zu bedenken. Das setzt Interesse und eigenverantwortliches Handeln voraus. Ziel ist es, den Lebensstil dauerhaft zu verändern. Dabei hilft das Desease-Management-Program. Für eine gesunde Lebensweise bei COPD empfiehlt Dr. Rafii regelmäßiges, körperliches Training im Rahmen der persönlichen Belastbarkeit. Auch der Verzicht auf Zigaretten wirkt sich positiv aus: „Rauchen verschlimmert die Erkrankung, daher sollten Erkrankte unbedingt mit dem Rauchen aufhören“, mahnt der Experte.

Autor*innen

19.01.2016 | Susanne Schmid/ Lungenärzte im Netz