Dem Kribbeln Beine machen

Restless-Legs bei Schwangeren

Jeder vierten Schwangeren raubt das Restless-Legs-Syndrom den Schlaf. Zum Glück helfen bereits sanfte Mittel gegen das unangenehme Kribbeln in den Beinen. Eine Schlüsselrolle bei der Therapie spielen Eisen und Folsäure.

Das Restles-Legs-Syndrom meldet sich meist in den späten Abendstunden. Dann macht es den Betroffenen mit Kribbeln und Schmerzen in den Beinen oder quälendem Bewegungsdrang die Nacht zum Tage. Unter den Betroffenen befinden sich viele Schwangere. Schuld daran ist ihre spezielle hormonelle Situation. Denn der hohe Östrogenspiegel der Frauen verursacht im Zusammenspiel mit genetischen Faktoren, Folsäure- und Eisenmangel die typischen Symptome, wie Dr. med. Julia Spratte von der Universitätsfrauenklinik Heidelberg erklärt.

Restless Legs mit einfachen Mitteln bekämpfen

Üblicherweise verschreiben Ärzte gegen das Restles-Legs-Syndrom Arzneimittel aus der Gruppe der Parkinson-Medikamente. Für Schwangere steht diese Therapieoption nicht zur Verfügung. Doch die Beschwerden lassen sich schon mit einfachen Mitteln deutlich lindern und beseitigen wie Dr. med. Christian Albring, Präsident des Berufsverbandes der Frauenärzte, erläutert. „Wir empfehlen zunächst einige grundlegende Maßnahmen, wie den Verzicht auf Koffein, ausreichend tägliche körperliche Aktivität und Spaziergänge, allerdings keinen anstrengenden Sport, dazu Yoga und Entspannungstraining“, berichtet der Gynäkologe.

Schwangeren mit Restless Legs helfen Eisen und Folsäure

Wer den zu Grunde liegenden Eisen- und Folsäuremangel behandelt, packt das Übel direkt an der Wurzel. Die Art der Eisenersatztherapie richtet sich nach dem Ferritingehalt im Blut. Das Eiweiß Ferritin speichert und transportiert Eisen im Körper. Ist seine Konzentration im Blut stark erniedrigt, empfiehlt sich eine intravenöse Verabreichung von Eisen. Genügt die Einnahme von Eisentabletten, sind Präparate mit zweiwertigem Eisen (Fe2+) zu bevorzugen. Dieses nimmt der Körper besser auf als dreiwertiges Eisen (Fe3+). Folsäure findet sich bereits in den meisten Nahrungsergänzungsmitteln für Schwangere. Abgesehen von ihrer heilsamen Wirkung auf das Restles-Legs-Syndrom verhindert sie beim Ungeborenen Schäden der Wirbelsäule und des Gehirns.

www.frauenaerzte-im-netz.de

Autor*innen

02.03.2016 | Susanne Schmid/ Frauenärzte im Netz