Tumore bei großen Frauen häufiger

Krebsrisiko: Körpergröße

Faktoren wie Rauchen oder Sonne spielen bei einigen Krebsarten eine Rolle. Doch die Körpergröße? Die Studienergebnisse britischer Forscher legen nahe, dass Wachstumshormone nicht nur gutes Gewebe wachsen lassen, sondern auch die Entwicklung von bösartigen Tumoren fördern.

Größe ist Risikofaktor

Die Mechanismen der Krebsentstehung sind nicht vollständig entschlüsselt. Lebensweise, Veranlagung und äußere Faktoren wie Sonne spielen bei einigen Krebsarten eine Rolle. Ältere Studien deuten bereits darauf hin, dass auch die Körpergröße einen Einfluss hat, insbesondere bei der Entstehung von Brust-, Eierstock-, Darm-, Gebärmutter- und Hautkrebs. Forscher der Oxford Universität analysierten nun alle weltweit verfügbaren Daten zur Krebsentstehung bei Frauen und verglichen sie mit den Daten von 97.000 krebskranken britischen Frauen. Das Ergebnis: Bei Frauen steigt das Risiko an Krebs zu erkranken pro 10 Zentimeter Körpergröße um durchschnittlich 16%.

Einen vergleichbaren Einfluss auf das Krebsrisiko hat Übergewicht. Je beleibter die Frau, desto höher das Krebsrisiko.

Hormone auf Abwegen

Bislang ist unklar, warum die Körpergröße das Krebsrisiko beeinflusst. Denkbar wäre, dass die Wachstumshormone eine Rolle spielen. Möglicherweise stimulieren sie bei einer hohen Konzentration das Wachstum entarteter Zellen.

Große Frauen brauchen den Kopf dennoch nicht hängen zu lassen. Sie haben zwar ein höheres Krebsrisiko, aber ein geringeres Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Ihre Lebenserwartung ist insgesamt nicht geringer als die von kleineren Frauen.

Autor*innen

05.04.2012 | Sandra Göbel