Gefährliche Atemstillstände

Schnarchen lässt Arterien verkalken

Schnarcher stören den Schlaf ihrer Bettnachbarn, doch das Schnarchen schadet ihnen selbst am meisten: Atemstillstände während des Schlafs erhöhen das Risiko für eine Arterienverkalkung. Das berichten Forscher auf der 78. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie (DGK).

Der Atem setzt aus

Ein gefährliches Problem, das viele Schnarchnasen kennen, sind regelmäßige Atemaussetzer während des Schlafs – so genannte Apnoen. Schlafmediziner nennen diese weit verbreitete Form der Schlafstörung obstruktives Schlafapnoe-Syndrom (OSAS). Vor allem übergewichtige Männer zwischen 40 und 65 Jahren sind betroffen. Die oberen Atemwege, darunter der Rachen, geben während des Schlafs für ein paar Sekunden auf und stoppen die Sauerstoffzufuhr. Das Gehirn muss den Schlaf immer wieder unterbrechen, um das Atmen zu erzwingen. Betroffene schlafen daher sehr unruhig und leiden wegen der ständigen Alarmreaktion unter Bluthochdruck und nächtlichen Herzrhythmusstörungen.

Gefäße von Schnarchern verkalken

Eine Forschergruppe aus Essen, Halle und Moers wertete Daten von insgesamt 1524 Personen zwischen 50 und 80 Jahren aus. Über 22 Prozent hatten schlafbezogene Atemstörungen. Neben Apnoen definierten die Forscher auch einen verringerten Atmungsfluss – in der Fachsprache Hypopnoe – als schlafbezogene Atemstörung. Sie stellten fest, dass deutlich mehr ältere Menschen und mehr Männer betroffen waren. Die Wissenschaftler bestimmten die Menge der Ablagerungen in den Gefäßen der Probanden und sahen, dass sie klar mit den Atemstörungen zusammenhingen: Männern ohne Schnarchproblemen hatten weniger Ablagerungen in ihren Arterien als die Schnarcher. Für die Schnarcher besteht somit ein erhöhtes Arteriosklerose-Risiko.

Autor*innen

19.04.2012 | Julia Heiserholt