Vorzeichen aktiv entgegensteuern

Herzinfarkt: Eigenes Risiko erkennen

Starke Schmerzen in der Brust und kalter Schweiß sind typische Symptome eines Herzinfarktes. Doch ein Herzinfarkt tritt oft ohne Vorwarnung auf. Die meisten Betroffenen erwischt es völlig überraschend. Wie Sie Ihr Risiko erkennen.

Verkalkte Arterien machen herzkrank

Ein Herzinfarkt ist meist das Ergebnis einer schleichenden Vorerkrankung: Arterienverkalkung oder Arteriosklerose. Sie ist die häufigste Ursache von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, die Jahr für Jahr für fast die Hälfte aller Todesfälle in Deutschland verantwortlich sind. Dabei schädigen Ablagerungen die Gefäßwände. Zu einem lebensbedrohlichen Gefäßverschluss kommt es, wenn eine Schadstelle in der Arterienwand aufbricht und Gerinnungsprozesse ein Blutgerinnsel entstehen lassen. Dieses verstopft eine Herzkranzarterie und unterbricht die Sauerstoffversorgung des dahinter liegenden Herzmuskelgewebes.

Eine fett- und kalorienreiche Ernährung, Rauchen, Übergewicht und Bewegungsmangel begünstigen eine Arteriosklerose, denn ein zu hoher Cholesterin- und Blutzuckerspiegel sowie Bluthochdruck belasten die Blutgefäße. An den Arterienwänden bilden sich so genannte Plaques aus Entzündungszellen und Blutfetten, insbesondere dem „schlechten“ LDL-Cholesterin. Die Plaques verengen die Arterien und stören die Durchblutung.

Gesunder Lebensstil lohnt sich

Die Medizin wertet heute alle Erscheinungsformen von Arteriosklerose als Zeichen dafür, dass im gesamten arteriellen Gefäßbereich Schäden vorliegen. Aus diesem Grund sind Menschen, die bereits spürbare Symptome aufweisen, besonders infarktgefährdet. Zum Kreis der Risikopersonen gehören alle, die ein Engegefühl in der Brust – eine so genannte Angina pectoris – verspüren. Menschen, die bereits einen Herzinfarkt oder Schlaganfall erlitten haben, und Diabetiker sind ebenso gefährdet. Vor allem Letztere wissen häufig nicht, dass der gestörte Zuckerstoffwechsel den Gefäßen schadet.

Dazu muss es nicht kommen: Eine ballaststoffreiche Ernährung, viel Bewegung und bei Bedarf Medikamente verhindern diese Entwicklung. Schafft man es, die LDL-Cholesterinwerte zu senken und zugleich den Spiegel des „guten“ HDL-Cholesterins zu erhöhen, kann man die Gefäßschäden sogar rückgängig machen.

Autor*innen

21.05.2012 | Julia Heiserholt