Fitter Körper, fitter Geist

Täglicher Sport verbessert Mathenote

Täglicher Sportunterricht fördert nachweislich die motorischen Fähigkeiten von Schulkindern. Kinder, die täglich Sport treiben, schneiden zudem in Sprachen und Mathematik besser ab. Das fanden schwedische Forscher heraus.

Mathe und Sprachen profitieren

Forscher der Universität Malmö beobachteten die schulische Entwicklung von 220 schwedischen Schülern über einen Zeitraum von neun Jahren. Die Hälfte der Schüler hatte täglich Sportunterricht, die andere Hälfte nur zweimal in der Woche. In beiden Gruppen waren gleich viele Jungen und Mädchen vertreten. Auch im Durchschnittsalter und der sozialen Herkunft unterschieden sich die Schüler der beiden Gruppen nicht. Die Forscher ermittelten in regelmäßigen Abständen das Gleichgewicht und die Körperkoordination der Schüler. Außerdem dokumentierten sie ihre Schulnoten.

96 Prozent der Kinder mit täglichem Sportunterricht schafften die neun Schuljahre ohne sitzen zu bleiben. Dies gelang nur 89 Prozent der zweiten Gruppe. Die Gruppe mit täglichem Sportunterricht hatte bessere Noten in den Fächern Mathe, Schwedisch, Englisch und natürlich in Sport. Bei den Gleichgewichts- und Koordinationstests zeigten 93 Prozent von ihnen gute motorische Fähigkeiten. In der Gruppe, die zweimal pro Woche Sport trieb, wiesen dagegen nur 53 Prozent der Kinder gute motorische Fähigkeiten auf.

Mit Fußball zum Abitur

Die Forscher konnten somit nachweisen, dass tägliche Bewegungseinheiten neben der Motorik auch die geistige Leistungsfähigkeit verbessert. Mögliche Erklärung: Die Bewegung wirkt sich positiv auf die Aufmerksamkeit und Konzentrationsfähigkeit der Kindern auf. Nach dem Austoben können sie sich wieder besser konzentrieren. Auch die bessere Durchblutung kann eine Rolle spielen.

Möglich wäre ebenfalls, dass bestimmte geistige Fähigkeiten während des Sportunterrichts direkt trainiert werden. So erfordern viele Mannschaftssportarten, etwa Fußball, ein gutes räumliches Vorstellungsvermögen und Fähigkeiten zu planen. Zudem müsse man sich Spielzüge merken. Räumliches Vorstellungsvermögen ist im Matheunterricht gefragt, ein gutes Erinnerungsvermögen ist beim Vokabellernen wichtig. So trainieren die Kinder im Sportunterricht Fähigkeiten, die ihnen in anderen Fächern zu Gute kommen.

Autor*innen

31.05.2012 | Sandra Göbel