Kaffee erhöht Tränenproduktion

Koffein gegen trockene Augen?

Koffein regt nicht nur den Kreislauf an – auch die Tränenproduktion kommt in die Gänge. Deshalb leiden Kaffeetrinker seltener unter trockenen Augen, wie japanische Forscher berichten.

Gene bestimmen Wirkung des Koffeins

Forscher der Universität Tokyo untersuchten wie Koffein die Tränenproduktion beeinflusst. Der Anlass: Kaffeetrinker klagen seltener über trockene Augen als Menschen, die keinen Kaffee konsumieren.

An der Studie nahmen 78 Personen teil. Die Hälfte der Studienteilnehmer nahm täglich eine Kapsel mit Koffein ein. Die Dosis lag zwischen 5 und 7 Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht. Das entspricht drei bis vier Tassen Filterkaffee. Die andere Hälfte der Teilnehmer erhielt zur Kontrolle ein Placebo. Zusätzlich ermittelten die Forscher per Gentest, über welche Varianten der Gene CYP1A2 und ADORA2A die Teilnehmer verfügten. Diese beiden Gene beeinflussen die Wirkung von Koffein.

Anregende Wirkung

Nach sechs Tagen maßen die Forscher die Stärke des Tränenfilms am Unterlid des Auges, um die Tränenproduktion der Studienteilnehmer zu ermitteln. Bei den Studienteilnehmern, die Koffeinkapseln einnahmen, hatte sich tatsächlich die Tränenproduktion erhöht. Allerdings hing das Ausmaß der Erhöhung von der jeweiligen Genvariante des Studienteilnehmers ab. Nur bei Menschen mit bestimmten Genvarianten regte das Koffein die Tränenproduktion signifikant an.

In einer weiteren Studie möchten die Forscher klären, ob sich mit Hilfe von Koffein trockene Augen behandeln lassen. Von einem Selbstversuch raten die Wissenschaftler allerdings ab. Menschen, die trockene Augen haben, sollten ihren Kaffeekonsum nicht erhöhen. Dafür sei der Zusammenhang zu wenig erforscht und die Rolle der Gene zu entscheidend. Die Behandlung von trockenen Augen gehört auch weiterhin in die Hände eines Augenarztes.

Autor*innen

30.05.2012 | Sandra Göbel