Schlafentzug beeinträchtigt Nahrungswahl

Schlaf und Übergewicht

Übergewicht hat häufig mit der Schlafdauer zu tun, wie zahlreiche Studien zeigten: Zu wenig Schlaf macht dick. Eine neue Studie zeigt, wie die Schlafdauer auf den Teil des Gehirns wirkt, der die Nahrungsauswahl steuert.

Hirn entscheidet, was man isst

23 gesunde Erwachsene unterzogen sich in zwei Sitzungen einer funktionellen Magnetresonanztomografie (fMRT). Einmal, nachdem sie in der Nacht zuvor normal geschlafen hatten. Das zweite Mal nach einer Nacht ohne Schlaf. In beiden Sitzungen gaben die Probanden an, wie sehr sie bestimmte Nahrungsmittel begehrten, die sie während der Tomografie auf Bildern sahen.

„Unser Ziel war es herauszufinden, ob Schlafentzug bestimmte Regionen des Gehirns, die die Nahrungsaufnahme steuern, stört“, erklärt Studienleiterin Stephanie Greer. In der Tat: Nach der schlaflosen Nacht wählten die Studienteilnehmer lieber ungesunde Snacks anstelle von gesunden Nahrungsmitteln.

Zu wenig Schlaf – zu viel Junk Food

Die Ergebnisse zeigten, dass Schlafentzug sich negativ auf die Gehirnaktivität im Frontallappen auswirkt. Dieser Teil des Gehirns ist für die Verhaltenskontrolle und Entscheidungen zuständig, und damit auch für die Entscheidung etwas Bestimmtes zu essen. Normalerweise bringt es einen dazu, nahrhafte Lebensmittel anstelle von Junk Food zum Essen auszuwählen, meinen die Wissenschaftler. Ist dieser Hirnteil gestört – wie eben durch einen Mangel an Schlaf – kommt es zu ungesunder Nahrungsauswahl.

Autor*innen

14.06.2012 | Julia Heiserholt