Wenn Rückenschmerzen chronisch werden

Stress im Job schlägt auf den Rücken

Fast jeder kennt sie: Rückenschmerzen. Besonders häufig betroffen sind Menschen, die einer stressigen Arbeit nachgehen oder unter Depressionen leiden. Denn vor allem bei psychischer Unausgeglichenheit drohen Rückenschmerzen chronisch zu werden. Dies berichten australische Forscher.

Stress macht Schmerzen chronisch

Rückenschmerzen sind für die Betroffenen sehr belastend. Und zu den Schmerzen an sich gesellen sich häufig weitere Sorgen: Die Krankheitstage steigen an und fast jeder fünfte Patient mit chronischen Rückenschmerzen muss seiner Arbeit entsagen.

Forscher des Western Australian Insitute for Medical Research untersuchten 300 arbeitsfähige Menschen, die wegen Rückenschmerzen zum Hausarzt gingen, und überwachten während der nächsten Monate die Genesung der Patienten. Die Wissenschaftler werteten ferner Informationen über die Arbeitssituation der Patienten aus. Sie stuften 18 Prozent der Studienteilnehmer als depressiv ein.

Nach sechs Monaten klagten viele der Patienten weiterhin über Rückenschmerzen. An einer chronischen Form von Rückenschmerzen litten vor allem jene Patienten, die sich im Job überlastet fühlten oder sich am Arbeitsplatz nicht wohlfühlten. Bei psychisch gesunden Patienten ohne Stress im Job verlief die Genesung hingegen in den meisten Fällen kontinuierlich. Ihre Rückenschmerzen verringerten sich innerhalb von sechs Wochen.

Schmerzen ganzheitlich betrachten

Chronische Rückenschmerzen gehen nach Ansicht der Forscher häufig auf seelische Belastungen zurück. Denn die psychische Verfassung beeinflusst die Schmerzwahrnehmung. Bei der Therapie von lang anhaltenden Rückenschmerzen müssen deshalb seelische Probleme erkannt und mitbehandelt werden. Auch Veränderungen am Arbeitsplatz und ein offenes Gespräch mit Kollegen können dem Dauerschmerz vorbeugen und späteren Krankschreibungen zuvorkommen.

Autor*innen

14.06.2012 | Sandra Göbel