Handy-Pause beschleunigt Erholung

Gehirnerschütterung: viel Ruhe nötig

Bei einer Gehirnerschütterung hilft nur eins: absolute Ruhe und körperliche Schonung. Ein vorübergehender Verzicht auf Handy, PC und Bücher kann die Erholung deutlich beschleunigen. Dies melden US-amerikanische Forscher.

Kopf und Körper in Ruhe

Wissenschaftler des Sports Concussion Center of New Jersey untersuchten 49 junge Sportler zwischen 14 und 23 Jahren, die sich beim Training oder Spiel eine Gehirnerschütterung zugezogen hatten. Der Zeitpunkt der Gehirnerschütterung lag unterschiedlich lange zurück: Gruppe 1 stellte sich ein bis sieben Tage nach Eintritt der Gehirnerschütterung bei den Forschern vor, Gruppe 2 nach acht bis 30 Tagen und Gruppe 3 nach frühestens einem Monat. Die 13 Teilnehmer der dritten Gruppe klagten noch immer über Symptome wie Kopfschmerzen, Unwohlsein und Schwindel.

Die Forscher verordneten den Studienteilnehmern eine Woche absolute Ruhe, das heißt ohne Handy, PC und Bücher. Sie untersagten den Jugendlichen anstrengende Tätigkeiten, Ausflüge und Unternehmungen mit Freunden. Die Studienteilnehmer besuchten während der Woche weder die Schule noch die Arbeit und schliefen viel.

Ruhe als erfolgreiche Therapie

Die Forscher befragten die Studienteilnehmer vor und nach der Woche Ruhe nach Symptomen einer Gehirnerschütterung und ermittelten bei jedem Studienteilenehmer den ImPACt-Index. Dieser umfasst unter anderem Tests des verbalen und visuellen Erinnerungsvermögens, der Verarbeitungsgeschwindigkeit des Gehirns und des Reaktionsvermögens.

Nach der Woche strenger Ruhe verbesserten sich die Werte aller drei Gruppen deutlich. Dabei war unwesentlich, welche Zeitspanne zwischen Eintritt der Gehirnerschütterung und Beginn der ärztlichen Maßnahme lag. Somit ließen sich auch Gehirnerschütterungen, die bereits einige Wochen in der Vergangenheit liegen, mit absoluter Ruhe erfolgreich therapieren. Bei schweren Fällen von Gehirnerschütterung benötigten die Jugendlichen jedoch eine zweite Woche Ruhe, um sich vollständig zu erholen.

Autor*innen

20.06.2012 | Sandra Göbel