Socke warnt vor Druckgeschwür

Sensor-Strumpf bei Diabetes

Viele Diabetiker leiden an Geschwüren am Fuß. Ein schlauer Strumpf soll die Betroffenen nun vor Gewebeschäden warnen. Sensoren am Strumpf messen den Druck auf das Gewebe und schlagen in Belastungssituationen Alarm. Dies berichten deutsche Forscher, die den Strumpf entwickelten.

Wenn der Schuh drückt

Diabetes mellitus ist in Deutschland längst ein Massenphänomen. Bei fünf Millionen Deutschen ist die Krankheit bekannt, weitere zwei bis drei Millionen Menschen in Deutschland leben mit der Erkrankung ohne davon zu wissen.

Eine häufige Folge der Zuckerkrankheit ist das diabetische Fußsyndrom (DFS). Dabei bilden sich Druckgeschwüre am Fuß oder an den Unterschenkeln, die schwer heilen. Ursache ist ein schlecht durchblutetes Gewebe, da sich bei den meisten Diabetikern die Blutgefäße in den Beinen verengen. Hinzu kommen oft Schäden an den Nerven, die die Betroffenen weniger empfindlich gegenüber Schmerzen machen. Viele Diabetiker spüren deshalb nicht mehr, wenn ihnen ein Schuh am Fuß drückt oder wenn sie ihren Fuß umlagern müssen. In der Folge kommt es zu Druckgeschwüren. Breitet sich eine Entzündung in der betroffenen Gliedmaße aus, die sich nicht mit Medikamenten beherrschen lässt, bleibt als letzte Therapie die Amputation. 

Schlauer Strumpf sendet Warnung

Um der Entstehung eines diabetischen Fußsyndroms entgegen zu wirken, kommt der Anti-Druckgeschwür-Strumpf ins Spiel. Die Forscher des Frauenhofer Instituts für Biomedizinische Technik (IBMT) entwickelten den intelligenten Überzieher für den Fuß. Der Strumpf ist mit Sensoren ausgestattet, die den Belastungszustand des Gewebes erfassen. Die Sensoren stehen in Verbindung mit einer Meldeeinheit, die der Patient am Handgelenk trägt. In kritischen Belastungssituationen senden die Sensoren Alarmsignale an das Handgerät, sodass der Betroffene auf den Druck am Fuß aufmerksam wird und diesen verringern kann.

Regelmäßig getragen, beugt der Strumpf einem diabetischen Fußsyndrom vor. Betroffene müssen sich jedoch gedulden. Wann der schlaue Strumpf erhältlich ist, ist noch unklar.

Autor*innen

04.07.2012 | Sandra Göbel