Wirksamkeit wissenschaftlich bewiesen

Wandern ist gesund

Bislang nur vermutet, jetzt wissenschaftlich belegt: Wandern ist gesund. Besonders vom so genannten Gesundheitswandern profitiert der Körper. Schon nach einer vergleichsweise kurzen Zeit, in der Menschen sich regelmäßig bewegen, sinken Body-Mass-Index und Blutdruck. Das ist das Ergebnis einer vom Deutschen Wanderverband (DWV) beauftragten Studie.

Gesundheitswandern steigert Leistung

Gesundheitswandern nach dem zertifizierten Konzept des Deutschen Wanderverbandes verringert die Hauptrisikofaktoren für die Gesundheit deutlich. Für die Studie untersuchten Forscher unter anderem die körperliche Leistungsfähigkeit und das Wohlbefinden von Personen, die sieben Wochen regelmäßig an so genannten Gesundheitswanderungen teilnahmen. Der Unterschied zum normalen Wandern: Man kombiniert sie mit physiotherapeutische Übungen. Normalerweise bieten sie zertifizierte Gesundheitswanderführer an.

Die Forscher verglichen die Werte von Wanderern mit denen einer Personengruppe, die nicht gewandert war. Sie stellten fest, dass die aktive Gruppe im Untersuchungszeitraum ihre Ausdauer erhöhte und ihre Koordination verbesserte. Der Body Mass Index (BMI), der das Verhältnis des Körpergewichts eines Menschen zu seiner Körpergröße angibt, verringerte sich und der Blutdruck sank deutlich. Bei Studienbeginn lag das Gewicht im Schnitt bei 91,8 Kilogramm, am Ende waren es durchschnittlich 1,3 Kilo weniger.  Bei der nicht wandernden Kontrollgruppe veränderte sich hingegen nichts.

„Walking Index“ erhöht sich

Ein Wert, in den ganz unterschiedliche Faktoren eingehen, ist der Walking Index. Dabei berücksichtigt man das Alter der Wandernden, ihren BMI sowie die Herzfrequenz nach einer exakt definierten Belastung. Für die Untersuchung mussten die Probanden 2.000 Meter walken, also sportlich gehen. Frauen bewegten sich mit einer Geschwindigkeit von sechs, und Männer mit einer Geschwindigkeit von sieben Kilometer pro Stunde. Der Walking Index veränderte sich in der aktiven Gruppe im Durchschnitt von 70,1 auf 75,1. Die Forscher bemerkten zudem, dass sich das Anstrengungsempfinden änderte. Das heißt, die wandernden Probanden empfanden dieselbe Belastung später als weniger anstrengend.

Autor*innen

17.08.2012 | Julia Heiserholt