Energieumsatz zu gering

Konsolenspiele kein Sportersatz

Ob Tennis, Tanzen oder ein komplettes Fitnessprogramm – Konsolenspiele zum Mitmachen bieten Abwechslung und liegen im Trend. Doch ein Sportersatz sind sie nicht, wie US-amerikanische Forscher berichten.

Leichte Bewegung macht mehr Spaß

Wissenschaftler der Michigan State Universität analysierten die Daten von 41 Studien über den gesundheitlichen Nutzen von interaktiven Konsolenspielen. Die Ergebnisse zeigen, dass zwar viele Spieler enthusiastisch mitmachen, doch die Spiele selbst einen zu niedrigen Energieumsatz fordern. Das hat einen einfachen Grund: Der Spaßfaktor ist bei leichter Bewegung am höchsten. Und Spaß ist das Hauptziel dieser Spiele. Doch dadurch eignen sie sich nicht als Sportersatz.

Die wenigen Konsolenspiele, die einen hohen Energieumsatz bewirken, setzen eine ausgereifte Spielfertigkeit und körperliche Fitness voraus und eignen sich deshalb nicht für Anfänger.

Kein Ersatz für Sport, aber gute Ergänzung
Ein weiterer Nachteil: Viele Spiele trainieren nur bestimmte Körperbereiche, da stets die gleichen Bewegungen gefordert werden. Positiv ist hingegen, dass viele Konsolenspiele das Gleichgewicht verbessern. Zudem können sie die Lust an einer Sportart wecken und dadurch der erste Schritt zu mehr Bewegung sein. Sinnvoll ist es zudem, Konsolenspiele in festgelegte Bewegungsprogramme einzubauen, sofern diese als Hauptkomponente „echten Sport“ umfassen, zum Beispiel in einem Rehabilitationsprogramm oder in einem Seniorenheim.

Die Sportwissenschaftlerin Katrin Röttger bringt das Studienergebnis gegenüber pressetext auf den Punkt: „Aktive Computerspiele sind besser als die Couch, verändern aber nicht den Lebensstil.“

Autor*innen

29.08.2012 | Sandra Göbel