Beipackzettel beachten

Risiko Selbstmedikation

Wenn es im Hals kratzt, im Magen kneift oder im Rücken zieht, gehen viele statt zum Arzt direkt in die Apotheke. Immer mehr greifen bedenkenlos zu freiverkäuflichen Mitteln. Heidi Günther, Apothekerin bei der Barmer GEK rät zu Vorsichtsmaßnahmen.

Vom Arzt oder Apotheker beraten lassen

Bei bereits länger bestehenden Beschwerden sollte man auf keinen Fall versuchen, sich selbst mit Medikamenten zu heilen. Wer schon längere Zeit unter Schlafstörungen, Schmerzen oder Magen-Darm-Problemen leidet, sollte unbedingt zuerst zu einem Arzt und dann zum Apotheker gehen. Sonst besteht die Gefahr, dass man sich mit einem falschen Mittel selbst schadet. Mögliche Krankheiten, Unverträglichkeiten oder Wechselwirkung mit anderen Medikamenten: Auf der Suche nach dem passenden rezeptfreien Mittel gibt es einiges zu bedenken. Fragen Sie deshalb nicht nach einem bestimmten, vielleicht aus der Werbung bekannten Produkt, sondern schildern Sie Ihre eigenen Symptome.

Informiert ist halb gewonnen

Auch wenn es lästig erscheinen mag: Das Lesen des Beipackzettels ist wichtig. So erfahren Sie, wie Sie das Mittel dosieren und mit welchen Nebenwirkungen Sie rechnen müssen. Die übermäßige Einnahme von rezeptfreien Schmerz- oder Abführmitteln kann die Symptome verschlimmern oder den Magen angreifen. Zudem besteht das Risiko, dass es zu einer Medikamenten-Abhängigkeit kommt.

Apotheke des Vertrauens wählen

Auch wenn das Apothekennetz in Deutschland sehr dicht ist, empfiehlt es sich, seine Medikamente am besten immer in derselben Apotheke kaufen. Der Vorteil: Das Personal kennt seine Stammkunden und kann besser auf deren individuellen Belange eingehen. Der Apotheker kann dann eher bemerken, wenn die Medikamenteneinnahme zu lange dauert und wird zu einem Arztbesuch raten.

Autor*innen

03.09.2012 | Julia Heiserholt (Barmer GEK)