Pollenflug noch im Oktober

Herbstliche Allergiegefahr: Ambrosia

Ambrosia-Pflanzen haben es in sich: Eine kleine Konzentration reicht aus, um allergische Reaktionen auszulösen. Davor warnt der Deutsche Allergie- und Asthma-Bund (DAAB).

Aggressive Traubenkräuter

Ambrosien – wissenschaftliche Bezeichnung für Traubenkräuter – können Allergikern noch im Herbst gefährlich werden: Fünf bis zehn Pollen des Beifußblättrigen Traubenkrauts pro Kubikmeter Luft reichen aus, um bei Pollenallergikern Beschwerden auszulösen.

Im Vergleich: Bei Gräsern müssen in der gleichen Menge Luft 50 Pollen fliegen, um entsprechende Symptome auszulösen. Die Pollen lösen zum Teil schwere Asthma-Anfälle aus. Bis zu zehn Prozent der Bevölkerung reagieren sensibel darauf. Und: Eine einzige Ambrosia-Pflanze kann in ihren kleinen, gelben Blüten eine Milliarde Pollen erzeugen.

Warmer, pollenreicher Herbst

Die Beifußblättrige Ambrosie ist eine einjährige Pflanze, die zur Familie der Korbblütler gehört und ursprünglich aus Nordamerika stammt. In der jüngsten Vergangenheit treten in Deutschland vermehrt größere Bestände auf – speziell in Süddeutschland. In der Schweiz erklärte man das Traubenkraut bereits zum bekämpfungspflichtigen Unkraut. „Auch in Deutschland sollte die Bevölkerung auf das Thema aufmerksam gemacht werden. Zum einen um das Unkraut zu bekämpfen, zum anderen weil diese Pollen in der Lage sind, mit kleinen Konzentrationen sehr starke Beschwerden auszulösen“, meint Anja Schwalfenberg, Biologin des Deutschen Allergie-und Asthmabundes. Die Ambrosia Pflanze ist nicht nur aggressiver als andere, sie blüht auch bis in den Oktober hinein und verlängert die Leidenszeit der Allergiker.

Ambrosia-Pollen treten in der Regel von Juli bis Oktober auf. Zum Teil handelte es sich dabei um Pollen, die höhere Luftschichten aus den Nachbarländern nach Deutschland brachten.

Was Betroffene tun können

Um den Herbst beschwerdefrei genießen zu können, sollten Allergiker den Kontakt mit Ambrosien meiden. Weitere Tipps vom DAAB:

  • Verwenden Sie ambrosiafreies Vogelfutter.
  • Entsorgen Sie Vogelfutterreste nicht in freier Umgebung.
  • Melden Sie größere Wuchsorten oder Flächen, die mit Ambrosia bewachsen sind.
  • Entfernen Sie Pflanzen möglichst vor der einsetzenden Blüte mitsamt der Wurzel und entsorgen Sie sie in einem Plastiksack in der Restmülltonne. Fassen Sie die Pflanzen dabei mit Handschuhen an. Wenn Sie blühende Pflanzen entfernen, schützen Sie sich mit Feinstaubmasken vor dem Pollenflug.

Autor*innen

27.09.2012 | Julia Heiserholt, DAAB