BKA warnt vor dubiosen Anbietern

Arzneimittelkauf im Internet

Der Kauf von Arzneimitteln per Mausklick wirkt auf viele verlockend: Zahlreiche Online-Anbieter werben mit der Diskretion und Anonymität des Internets. Dabei gerät man gerade dort an nicht zugelassene Medikamente, die die Gesundheit gefährden. Davor warnt das Bundeskriminalamt (BKA).

Website zertifiziert?

Die Suche nach einem Arzneimittel führt im Internet oft zu einer Vielzahl an illegalen Anbietern, die man nicht immer leicht von legalen unterscheiden kann. Nur zugelassene Versandapotheken dürfen das Sicherheitslogo des Deutschen Instituts für Medizinische Dokumentation und Information (DIMDI) auf ihrer Website führen. Die Echtheit des Zertifikates können Sie mit einem Klick auf das Logo überprüfen. Eine Übersicht der für den Versandhandel in Deutschland zugelassenen Apotheken bietet das Versandapothekenregister des DIMDI an.

Allein im Jahr 2012 gab es bereits in 284 Fällen Ermittlungen gegen meist international organisierte Arzneimittelanbieter, die über ihre Webseiten in Deutschland nicht zugelassene Arzneimittel vertreiben. Das Angebot der illegalen Händler umfasst häufig gesundheitlich bedenkliche Medikamente, darunter so genannte Lifestyle-Arzneimittel. Diese helfen angeblich bei Erektionsstörungen, Haarausfall und Übergewicht.

Persönliche Beratung toppt

Die meisten Verbraucher scheinen sich der gesundheitlichen Risiken nicht bewusst zu sein, die günstige Online-Medikamente aus dem Ausland bergen. Daher der Appell des BKA: Prüfen Sie die Seriösität einer Versandapotheke sorgfältig und kritisch, bevor Sie etwas bestellen. Hüten Sie sich vor allem vor der Möglichkeit einer Online-Rezeptstellung. Diese ist nicht zulässig und muss immer von einem Arzt ausgestellt werden. Bei übertriebenen Werbeversprechen ist Misstrauen angesagt, denn nur wenige Arzneimittel sind für alle Verbraucher nebenwirkungsfrei.

Wer beim Kauf seiner Medikamente auf Nummer sicher gehen will, wendet sich am besten an seine Apotheke des Vertrauens. Zudem kann eine Diagnose aufgrund von Internetrecherchen niemals die persönliche Beratung eines fachkundigen Apothekers ersetzen.

Autor*innen

16.10.2012 | Julia Heiserholt, BKA