Chaos im Energiehaushalt

Schlafmangel macht dick

Wer nicht genügend schläft, bringt seinen Energiehaushalt aus dem Gleichgewicht. Das geringe Schlafpensum verändert die Appetithormone und das Risiko für Übergewicht steigt. Dies belegt eine Studie der Universität von Pennsylvania, USA.

Hormonhaushalt durcheinander

Menschen, die abnehmen möchten, sollten auf ausreichend Schlaf achten. Schlafentzug beeinträchtigt den Hormonhaushalt und damit die Appetitregulation. Dies liegt daran, dass sich bei weniger als fünf Stunden Schlaf das appetitanregende Hormon Ghrelin vermehrt bildet. „Mangelnder Schlaf beeinflusst die Appetitregulation“, bestätigt Hubertus Himmerich von dem Integrierten Forschungs- und Behandlungszentrum für Adipositas-Erkrankungen.

Im Gegensatz dazu kommt das appetitzügelnde Hormon Leptin in geringerer Menge vor. „Der Appetit wird angestachelt“, so Himmerich. Ob dies auch für einen einmaligen Schlafentzug gilt, wissen Experten nicht. Nach den Studienergebnissen ist es aber sicher, dass Menschen, die nicht ausreichend schlafen, zu Übergewicht neigen.

Zuviel Stress – zu wenig Schlaf

Vor 50 Jahren schliefen die Deutschen im Schnitt mehr. „Es gibt verschiedene Gründe dafür, dass man heute weniger schläft – diese Entwicklung kann auch mit ein Grund dafür sein, dass es mehr Übergewichtige gibt als früher“, sagt der Experte. Vor allem Stress ist einer der Hauptgründe für Schlafstörungen. „Müdigkeit führt dazu, dass man sich schlapp fühlt und sich zu wenig bewegt. Dadurch baut man auch weniger Energie ab“, weiß Himmerich.

Aber auch zu viel Schlaf ist schlecht für die Figur. Wer neun Stunden oder länger schläft, verbringt zu viel Zeit im Bett und bewegt sich in der Folge zu wenig. Der Experte rät deswegen zu Sport. Sport baut Stress ab und verbessert die Schlafqualität.

Autor*innen

06.11.2012 | Isabelle Hübler