Überernährung nimmt zu

Studie zur Weltgesundheit

Die Menschen werden immer älter – doch nicht zwingend gesünder. Weltweit betrachtet ist Übergewicht erstmals ein größeres Problem für die Gesundheit der Menschen als der Mangel an Nahrungsmitteln – dies ist das Ergebnis der Studie „Global Burden of Disease“.

Gesundheitsrisiken weltweit

500 Wissenschaftler untersuchten die Verbreitung von Krankheiten und Todesursachen weltweit. Dazu sammelten sie medizinische Daten aus 50 Ländern, werteten sie aus und verglichen diese mit Daten einer internationalen Studie aus dem Jahr 1990. Damals war Unterernährung die häufigste Ursache für Erkrankungen und Todesfälle weltweit. Übergewicht und seine Folgeerkrankungen wie Diabetes oder Herzbeschwerden lagen auf Platz 10.

Tendenz wiegt schwer

Der Vergleich beider Studien ergab eine klare Tendenz: Während gesundheitliche Probleme infolge von Unterernährung global betrachtet rückläufig sind, entwickelt sich Übergewicht zu einem immer größeren Problem. Ein zu hoher Body-Mass-Index (BMI) belegt Platz 6 der weltweit häufigsten Gesundheitsrisiken, dagegen liegt Unterernährung nur noch auf der achten Position. Neben Westeuropa und den USA steigt das durchschnittliche Gewicht auch im Mittleren Osten stetig an. Die größte Gefahr für die Gesundheit sind Herz-Kreislauf-Beschwerden. Die Folgen von Übergewicht und Bluthochdruck machen zusammen über ein Viertel der weltweiten Todesfälle aus, zum Beispiel Herzinfarkt.

Älter, aber kränker

Infektionskrankheiten sind allgemein rückläufig. Dies ist vor allem auf den Erfolg von Entwicklungsprogrammen zurückzuführen. Auch die Lebenserwartung steigt. Seit 1970 hat sich die weltweite Lebenserwartung um etwa 10 Jahre erhöht. Allerdings verleben nicht alle Menschen die zusätzliche Zeit gesund. Denn generell verbringen die Menschen mehr Zeit ihres Lebens erkrankt oder mit körperlichen Einschränkungen als dies 1990 der Fall war. Dies ist vor allem auf den weltweiten Anstieg chronischer Erkrankungen wie Diabetes oder HIV zurückzuführen.

Autor*innen

31.12.2012 | Sandra Göbel