Motorik bei Kindern stärker fördern

Gute Motorik, mehr Bildungschancen

Kinder, die schwache motorische Fähigkeiten haben, neigen im Jugendalter zu Übergewicht und schlechten schulischen Leistungen. Dies berichten finnische Forscher.

Fingerspitzengefühl nötig

Die Wissenschaftler vom finnischen Forschungszentrum für Sport- und Gesundheitswissenschaften werteten die Daten von 2.800 Menschen aus. Die Studienteilnehmer wurden zwischen 1985 und 1986 geboren. Im Alter von 8 Jahren unterzogen sie sich einem Test, bei dem die Forscher ihre motorischen Fähigkeiten überprüften. Im Zuge des Tests hatten die Kinder verschiedene Spiele und Aufgaben zu absolvieren wie etwas Aufschreiben oder ihre Schnürsenkel zubinden. Ein Hinweis für schwache motorische Fähigkeiten lag zum Beispiel vor, wenn das Kind Schwierigkeiten hatte eine Schleife zu machen oder einen Ball zu fangen, wenn es den Stift ungelenk hielt oder sich beim Spielen häufig anstieß und hinfiel. Die Eltern machten in einem Fragebogen Auskünfte über den Gesundheitszustand, die Schulnoten und die körperlichen Aktivitäten ihres Sprösslings.

Hatten die Kinder das 17. Lebensjahr erreicht, wurde der motorische Test wiederholt. Die Jugendlichen füllten nun selbst einen Fragebogen mit Angaben über ihre Lebensweise und ihre schulischen Leistungen aus.

Kinder zum Bewegen ermutigen

Die Auswertung der Daten ergab, dass Kinder, die im Alter von 8 Jahren schlechte motorische Fähigkeiten hatten, als Jugendliche häufig übergewichtig waren und über schlechte Schulnoten verfügten. So haben Kinder zum Beispiel in der Schule Probleme, wenn sie Schwierigkeiten haben, den Stift zu führen.

Die Forscher betonen deshalb die Wichtigkeit von Bewegung in der Kindheit. Bewegung beugt Übergewicht vor und stärkt das Herz-Kreislauf-System. Darüber hinaus fördern sportliche und spielerische Aktivitäten das Herausbilden von guten motorischen Fähigkeiten, die dem Kind im späteren Leben den Alltag erleichtern.

Autor*innen

30.01.2013 | Sandra Göbel