Nicht jeder Stich ist gefährlich

Gesundheitsgefahr Zecken

Zecken könnten jede Menge Krankheiten übertragen. Doch nicht jeder Stich ist gefährlich. Obwohl es keine Rundumabsicherung gegen die kleinen Blutsauger gibt, kann sich jeder vor den Stichen und ihren Folgen schützen. Wie das geht, verrät eine Expertin von der Barmer GEK.

Vor Zecken schützen

Zecken lauern im Gras, auf Sträuchern oder im feuchten Laub. Doch entgegen vieler Gerüchte, springen die kleinen Blutsauger nicht auf ihre Opfer oder lassen sich von Bäumen fallen. In der Regel streifen Menschen Zecken im Vorbeigehen ab. Wer also durch Wälder oder Wiesen streift, kann sich durch ein geschlossenes Schuhwerk und lange Hosen vor den Zecken schützen. Auch frei verkäufliche Insektenschutzmittel helfen, die Blutsauger abzuhalten.

Haben die Zecken ein Tier oder einen Menschen als Wirt gefunden, bohren sie ihren Saugrüssel in dessen Haut. Dadurch können sie Borreliose-Bakterien und Frühsommer-Meningoenzephalitis-Viren (FSME) übertragen. „Das passiert aber nicht bei jedem Stich“, klärt Expertin Utta Petzold auf. Eine Ansteckung erfolgt nur, wenn die Zecke selbst das Virus in sich trägt. Die kleinen Blutsauger bevorzugen dünne Hautregionen wie am Hals, Kopf, Achsel, die Kniekehlen oder den Genitalbereich. Hier sollte man sich nach jedem Spaziergang gründlich auf Zecken untersuchen.

Die Zecke loswerden

Wer trotz aller Vorsichtsmaßnahmen einen Biss entdeckt, sollte die Zecke unverzüglich entfernen. Die Expertin rät von der Methode ab, die Zecke mit Öl, Nagellack oder Klebstoff zu beträufeln, damit sie loslässt. Denn gerät die Zecke unter Stress, schüttet sie noch mehr Erreger aus.

Am besten eignen sich spezielle Zeckenkarten oder Pinzetten, um die Blutsauger loszuwerden. Nach dem Herausziehen, sollte der Patient die Hautstelle beobachten: Bildet sich ein roter Ring rund um die Einstichstelle, sollte der Betroffene sofort einen Arzt aufsuchen. Bleibt die Krankheit nämlich unbehandelt, können Spätfolgen wie Gelenkentzündungen, Herzmuskel- oder Nervenentzündungen entstehen. „Wenn man früh genug zum Arzt geht, lässt sich die Krankheit aber gut mit Antibiotika therapieren“, so Petzold.

Autor*innen

12.06.2013 | Isabelle Hübler/BARMER GEK