Intensivsport zahlt sich aus

Schwitzen fürs Herz

Ruhig mal ins Schwitzen kommen: Das gilt auch für herzkranke Menschen, die gerne Sport treiben. Ein intensiviertes Training hat einen größeren Effekt auf die Herzgesundheit als ein gemäßigtes, wie norwegische Forscher herausfanden.

In Bewegung bleiben

Eine aktuelle Studie aus Norwegen zeigt, wie Menschen mit einer koronaren Herzkrankheit (KHK) von sportlicher Aktivität profitieren können. Regelmäßige Bewegung senkt den Bluthochdruck und schützt nachweislich das Herz. Schon allein moderate Aktivität, wie Spazierengehen oder Radfahren, tut dem Herzen gut.

Wer aber kann, sollte sein Sporttraining schrittweise intensivieren, weil der Trainingseffekt dann umso größer ist. Nur wenn man ins Schwitzen kommt, ist die Belastung intensiv genug, um auch die Blutzirkulation, die Geschmeidigkeit der Blutgefäße und die Fließeigenschaften des Blutes zu verbessern. Herzpatienten sollten sich allerdings vorher einem Belastungstest unterziehen, um Durchblutungsstörungen auszuschließen.

Langsam steigern

„Der positive Effekt lässt sich mit einem Intervalltraining gut erzielen, bei dem zeitweise 85 bis 95 Prozent der maximalen Herzfrequenz erreicht werden. So sollten zum Beispiel auf vier Minuten Laufen mit hoher Intensität drei Minuten Laufen mit gemäßigter Intensität folgen und diese Abfolge sollte man viermal wiederholen", rät Dr. Norbert Smetak, Vorsitzender des Bundesverbands Niedergelassener Kardiologen (BNK). „Wer die 90 Prozent-Hürde beim Training in gezielten Dosen überschreitet, anstatt im gemäßigten Herzfrequenzbereich zu bleiben, kann seinen Trainingseffekt so steigern, dass er sich die eine oder andere Trainingseinheit sogar sparen kann. "

Sicher trainieren mit Nitrospray-Prophylaxe

Bei Menschen, die an einer Angina pectoris leiden, kommt es manchmal bei Belastung Schmerzen in der Brust. Grund ist meist eine vorübergehende Durchblutungsstörung des Herzens. Wer dennoch angstfrei und sicher trainieren möchte, dem nutzt vorbeugend ein Nitrospray.

„Akut-Nitrate führen zu einer kurzfristigen Gefäßerweiterung, beugen akuten Schmerzen im Brustbereich beim Training vor und können damit entscheidend dazu beitragen, die persönliche Fitness zu steigern", erklärt Smetak. „Dazu nimmt der Patient vor der körperlichen Belastung zwei Hübe eines Nitrosprays und während des Trainings nochmals einen Hub. Auf diese Weise kann er seine Leistungsfähigkeit steigern und langfristig seine Lebensqualität verbessern. Bei starkem Bluthochdruck oder der Einnahme bestimmter Medikamente ist von dieser Art der Prophylaxe allerdings abzuraten."

Autor*innen

04.11.2013 | J. Heiserholt, BDI