Handschuh verbessert Motorik

Hoffnung für Schlaganfallpatienten

In Deutschland erleiden jedes Jahr rund 270.000 Menschen einen Schlaganfall. Häufige Folgen sind Probleme mit dem Tastsinn und der Motorik. Wissenschaftler der Universität Ruhr haben einen Handschuh entwickelt, der mit Hilfe von schwachen Stromimpulsen die Auswirkungen eines Schlaganfalls mindert.

Schwache Stromimpulse

Nach einem Schlaganfall haben viele Patienten Probleme mit der Motorik, können beispielsweise nicht mehr richtig greifen. Forscher der Ruhr-Universität testeten einen speziellen Handschuh, der die Motorik wieder herstellt. Mit Hilfe von elektrischen Kontakten, welche in Form von kleinen Fäden in das Material der Handschuhfinger eingewebt sind, schickt der Handschuh kurze Stromimpulse durch die Hand des Patienten. Die Stärke der Stimulation kann der Anwender selbst einstellen, allerdings sollte er spürbar sein.

Keine aktive Teilnahme

Die Forscher der Ruhr-Universität testeten das Verfahren an 50 Patienten kurz nach dem Schlaganfall sowie an sieben chronisch Erkrankten. In fast allen Fällen verbesserte sich die Leistungsfähigkeit nach der Therapie deutlich. Ebenso steigerte sich die Sensibilität des Tastsinns sowie die Wahrnehmung des eigenen Körpers.

Ein Vorteil der passiven Stimulation ist, dass sie keine aktive Teilnahme oder besondere Aufmerksamkeit verlangt. Die Therapie kann währen anderer Tätigkeiten erfolgen, beispielsweise beim Spazierengehen oder Fernsehschauen. Allerdings muss der Patient den Handschuhe regelmäßig anwenden, das heißt circa 45 bis 60 Minuten am Tag, fünf Tage die Woche und dies für mindestens ein Jahr. Nur so sind der Erfolg der Therapie und damit eine Verbesserung der Motorik gewährleistet.

Autor*innen

15.01.2014 | Isabelle Hübler/Universität Ruhr